Crashkurs mit David Solomon: Die gesamte jüdische Bibel in einer Stunde

David Solomon
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David Solomon

Für seine Auftritte braucht er nur ein paar dicke Edding-Stifte und einige Meter Leinwand. Trotzdem ist David Solomon mit seinen Vorträgen längst zum Popstar geworden.

Mit „The Whole Jewish History In One Hour“ ging es im Jahr 2005 los, und bis heute hat er am Prinzip seiner „Shows“ nichts geändert: es geht darum, unter Zeitdruck komplexes Wissen zu vermitteln.

Zu Beginn zieht Solomon mit einem seiner Marker eine Zeitleiste über mehrere Papier-Stellwände. Dann läuft er eine Stunde lang hin und her, platziert darauf wichtige Ereignisse, macht kleine Zeichnungen und redet währenddessen so schnell und so viel, dass man es sich nicht leisten kann, auch nur ein paar Sekunden wegzuhören.

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Solomon hat Abschlüsse in Anthropolgie, Englischer Literatur, Judaistik, lernte fünf Jahre in Talmudhoschschulen in Israel und Australien, wo er heute lebt. Mit seiner Vortragsreihe "In One Hour" gilt er als einer der wichtigsten Vermittler des Judentums. Etwa 4000 Jahre deckt er in seinem Vortrag über die „Jüdische Geschichte in einer Stunde“ ab, den er im Jahr 2012 auch in der Heinrich-Böll-Stiftung hielt.

Dieses Mal, am 9. September2014, ging es im Rahmen der Jüdischen Kulturtage in Berlin "nur" um 2000 Jahre: In 60 Minuten gab Solomon einen Überblick über den gesamten Tanach, stellte jedes Buch mit seinen Hauptthemen im historischen Kontext dar und beleuchtet den Übergang von den Legenden des alten Israels zur objektiven Realität der jüdischen Geschichte.

In einer Zeit, in der sich der Antisemitismus anlässlich des Gaza-Kriegs wieder ganz offen zeigte, sei diese Erinnerungsarbeit besonders wichtig, sagte Ralf Fücks in seiner Einführung - „weil die Geschichte der jüdischen Bibel auch daran erinnert, auf welchen geistigen und ethischen Fundamenten das Christentum und die europäischen Zivilisation stehen.“



Weitere Fotos zur Veranstaltung finden Sie in unserem Flickr-Ablum.