Patientenautonomie - Vorsorge - Verantwortung
Zwei fundamental konträre Auffassungen von der Autonomie des Menschen dominieren die Debatten: der Wille zur Selbstbestimmung auch in der Sterbensphase, den es zu respektieren und auch gegen die Ärzte durchzusetzen gilt, und auf der anderen Seite der staatliche Schutz des menschlichen Lebens ohne Rücksicht auf den freien Willen des Einzelnen.
Mit welcher Perspektive sollte diese Kontroverse ausgetragen werden? Geht es um die Bestätigung der einen oder der anderen fundamentalen Position? Um Autonomie als Abwehrrecht oder Lebensschutz? Oder soll die Patientenverfügung dem Ziel einer guten und würdevollen Behandlung von Patienten dienen, die sich in die Fürsorge von Ärzten und Pflegern begeben haben?
Tagung und Podiumsdiskussion:
Selbstbestimmung im Dialog
Patientenautonomie – Patientenverfügung – Verantwortung
27. September 2007 in der Heinrich-Böll-Stiftung
- Eröffnungsrede Ralf Fücks, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung
- Tagungsbericht
- Pressemappe zum Pressegespräch: Vorstellung des Lahrer Kodex
Buch/ Tagungsdokumentation:
Selbstbestimmung im Dialog
Patientenautonomie – Patientenverfügung – Verantwortung
Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.)
Berlin 2008
Stellungnahmen zur Paientenverfügung:
- Nationaler Ethikrat: Patientenverfügungen (2005)
- Nationaler Ethikrat: Selbstbestimmung und Fürsorge am Lebensende (2006)
- Bundesärztekammer: Empfehlungen zum Umgang mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung in der ärztlichen Praxis 2007
- Göttinger Thesen zur gesetzlichen Regelung des Umgangs mit Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
- Lahrer Kodex - dem Willen des Patienten verpflichtet
- Gita Neumann: Historischer Hintergrund und heutige Perspektive zu "Patientenselbstbestimmung im Dialog"
Medizinethische Websites zu Vorsorge und vorsorglichen Verfügungen:
- Portal Medizinethik
Auf diesen Seiten finden Sie Informationen zu medizinethischen Themen und speziell zu Fragen der Angewandten Ethik, Patientenautonomie und Ethikberatung - Akademie für Medizinethik Göttingen
Die Akademie für Ethik in der Medizin e. V. (AEM) ist eine interdisziplinäre und interprofessionelle medizinethische Fachgesellschaft. Sie versteht sich als unabhängiges Forum für unterschiedliche Standpunkte und Überzeugungen. Unter ihren Mitgliedern finden sich Ärzte, Pflegekräfte, Philosophen, Theologen, Juristen sowie Angehörige weiterer Professionen. - Zentrum für medizinische Ethik Bochum
Das Zentrum für Medizinische Ethik wurde von Professoren der Ruhr-Universität Bochum gegründet. Seine Aufgaben sind Forschung, Lehre, Publikation und Dokumentation in der angewandten und biomedizinischen Ethik. Interdisziplinäre und internationale Fragestellungen sowie die Entwicklung konkreter Hilfsmittel für Forschung, Klinik und Praxis bilden einen besonderen Schwerpunkt. - Ethikportal des Klinikums Krefeld
Hier sind Dokumente zum Thema Ethik im Krankenhaus – speziell des Akademischen Lehrkrankenhauses Krefeld der Universität Düsseldorf - zu finden. - Website des Humanistischen Verband Deutschlands zur Patientenverfügung
Hier ist Wissenswertes zu bestehenden Vorsorgemöglichkeiten, Patientenverfügungen u.a. zu finden. - Evangelische Kirche Deutschland zu Patientenverfügungen
- Katholische und Evangelische Kirche Deutschland: Handreichung und Formular der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland in Verbindung mit den weiteren Mitglieds- und Gastkirchen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
Umgang mit Patientenverfügungen in der Palliative Care:
- Professor Müller-Busch -Patientenautonomie am Lebensende aus (palliativ-)medizinischer Sicht
- Klinikum der Universität München: Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin
Therapieziel-Änderung in der Palliativmedizin:
- Empfehlung Therapiezieländerung Universitätsklinikum München:
Empfehlungen zur Frage der Therapiezieländerung bei schwerstkranken Patienten und zum Umgang mit Patientenverfügungen
Hospizarbeit
Umgang mit Patientenverfügungen in der Intensiv- und Notfallmedizin:
- Empfehlungen des Ethikkomitees Klinikum Erlangen
- Konsensuspapier der Intensivmedizinischen Gesellschaften Österreichs (wird demnächst in der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin diskutiert).
Selbstbestimmung im Dialog - Patientenverfügungen als Kommunikationsinstrument:
- Professor Müller-Busch
Selbstbestimmung im Dialog. Patientenautonomie - Patientenverfügung - Verantwortung - Professor Gian Domenico Borasio:
Selbstbestimmung im Dialog. Die Baratung über Patientenverfügungen als Ausdruck ärztlicher Fürsorge - Professor Gian Domenico Borasio:
Referat beim 66. Deutschen Juristentag, Stuttgart (2006) - Peter Lack:
Die individuell im Beratungsgespräch erstellte Patientenverfügung als Klärungs-, Selbstbestimmungs- und Kommunikationsinstrument
Entwürfe zur gesetzlichen Regelung der Patientenverfügung und erste Stellungnahmen:
- Gesetzentwurf der Bundestagsabgeordneten Bosbach, Röspel, Winkler, Fricke u.a.
- Stellungnahme Deutsche Hospiz Stiftung zum Gesetzentwurf der Bundestagsabgeordneten Bosbach, Röspel, Winkler, Fricke
- Gesetzentwurf der Bundestagsabgeordneten Zöller, Faust u.a.
- Stellungnahme Deutsche Hospiz Stiftung zum Gesetzentwurf der Bundestagsabgeordneten Zöller, Faust u.a.
- Gesetzentwurf der Bundestagsabgeordneten Stünker, Kauch, Jochimsen, Montag u.a.
- Stellungnahme Deutsche Hospiz Stiftung zum Gesetzentwurf der Bundestagsabgeordneten Stünker, Kauch, Jochimsen, Montag u.a.
Publikationen:
Selbstbestimmung am Lebensende:
Nachdenken über assistierten Suizid und aktive Sterbehilfe
Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.)
Berlin 2012, 154 Seiten, kostenlos
ISBN 978-3-86928-079-0
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Die Freiheit zu sterben -
Selbstbestimmung durch Sterbehilfe und Patientenverfügungen
Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.)
Berlin 2007, 112 Seiten, 6 Euro,
ISBN 978-3-927760-62-2
mit Texten u. a. von Torsten Verrel, Volker Lipp, Andrea Mittelstädt und Oliver Tolmein.
„In den schwierigen menschlichen Konfliktlagen, die dem Ruf nach einer Freiheit, zu sterben, oder auch der Freiheit, weiterzuleben, zugrunde liegen, können allgemeine Gesetze wenig Hilfe geben. Das zu erkennen wäre immerhin ein erster Schritt in die richtige Richtung.“ (Oliver Tolmein)