Büro Mexiko-Stadt - Mexiko und Karibik

In Mexiko arbeitet die Heinrich-Böll-Stiftung für eine sozial-ökologische Transformation in den Bereichen Ressourcenpolitik, Energiewende und Klimapolitik sowie zu Demokratie und Menschenrechten. Wir wollen demokratische und rechtsstaatliche Strukturen stärken und setzen uns gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Akteur*innen für eine wirksame Umwelt-, Energie- und Klimapolitik, Geschlechtergerechtigkeit, Pressefreiheit sowie den Kampf gegen Straflosigkeit und gewaltsames Verschwindenlassen ein.

Das Team des Büros Mexiko und Karibik ist zu sehen

Natürliche Ressourcen, Energiewende und Klimapolitik

Die politische Führung Mexikos richtet ihr Entwicklungskonzept weiterhin auf Extraktivismus und der Förderung fossiler Energien aus. Daraus resultieren enorme Probleme: Bergbau, Erdöl- und Erdgasförderung, Fracking sowie große Infrastrukturprojekte zerstören die Umwelt und gefährden die Gesundheit und Lebensgrundlagen der Menschen. Die Entwicklungsversprechen der Regierung stehen dabei Widerspruch zu den Verpflichtungen im Menschenrechts- und Klimaschutz.

Dem raschen Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere auf lokaler Ebene und in dezentraler und partizipativer Weise, wird keine Priorität beigemessen. Große staatlich kontrollierte Windkraft- und Solarinstallationen sowie Infrastrukturprojekte in Mexiko haben in der Vergangenheit schwerwiegende ökologische und soziale Folgen gehabt und zu sozial-ökologischen Konflikten mit lokalen indigenen und kleinbäuerlichen Gemeinden geführt. Diese werden häufig nicht oder nicht angemessen konsultiert. Gemeinden tragen dabei die sozialen und ökologischen Lasten solcher Projekte, aber keine Vorteile.

Wir sind davon überzeugt, dass es in Mexiko möglich und sinnvoll ist, erneuerbare Energie lokal und partizipativ zu erzeugen. Neben einer fairen Energiewende halten wir auch eine Rohstoffwende für eine zentrale politische Frage. Dafür begleiten wir auf lokaler, nationaler und regionale Debatten und unterstützen zivilgesellschaftliche Organisationen.

Zu unseren wichtigsten Partnerorganisationen in diesem Bereich gehören:

Demokratie und Menschenrechte

Seit Jahren durchlebt Mexiko eine Krise der öffentlichen Sicherheit, die von extremer Gewalt, schweren Menschenrechtsverletzungen durch staatliche und nichtstaatliche Akteure und hoher Straflosigkeit geprägt ist. Mehr als 100.000 Menschen sind im Zuge des Kampfs gegen bzw. zwischen Drogenkartellen in den letzten 15 Jahren gewaltsam verschwunden. Wer sich für Umweltschutz oder Menschenrechte, insbesondere gegen extraktive Großprojekte einsetzt, wird kriminalisiert, bedroht oder gar getötet.

Mexiko zählt zu den Ländern mit den meisten getöteten Menschenrechts- und Umweltaktivist*innen sowie Journalist*innen. Insbesondere Frauen sind Opfer von Gewalt durch bewaffnete Akteure und im Alltag. Wir fördern daher Debatten über die Auswirkungen staatlicher und nichtstaatlicher Gewalt, insbesondere dem gewaltsamen Verschwindenlassen, und unterstützen zivilgesellschaftliche Gruppen in ihrem Kampf gegen Straflosigkeit, für Gerechtigkeit und gegen das Vergessen. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Problem der zunehmenden Militarisierung öffentlicher Sicherheit und der Erinnerungsarbeit vor allem zu den zehntausenden gewaltsam Verschwundenen.

Feminizide, Angriffe auf Journalistinnen sowie die Diskriminierung von Menschen diverser sexueller Identität (LGBTIQ) bleiben trotz einer teilweise fortschrittlichen Gesetzgebung an der Tagesordnung. Die meisten Verbrechen bleiben ungesühnt. Wir unterstützen daher Organisationen, die sich gegen Gewalt und Diskriminierung von Frauen und LGBTIQ-Personen sowie für sexuelle und reproduktive Rechte von Frauen einsetzen.  Außerdem fördern wir die politische Beteiligung von LGBTIQ-Gruppen und gesellschaftspolitische Bildungsmaßnahmen für junge Menschen Bereich Menschenrechte.

Mexiko ist ein Land mit schwachen Institutionen und großem Einfluss ökonomischer und krimineller Gruppen. Öffentliche Institutionen werden häufig zur Durchsetzung privater Interessen kooptiert. Systemische Korruption und die Schwächung staatlicher Kontrollinstanzen zählt dabei zu den größten Herausforderungen. Dabei verwischen die Grenzen zwischen legal und illegal. Die Diskrepanz zwischen formalen Regelwerken und politischer Wirklichkeit ist zudem groß. Wir arbeiten daher zur Organisationsweise makrokrimineller Netzwerke, systemischer Korruption und versuchen, Strategien zu finden, ihren Einfluss zu mindern und demokratische Strukturen zu stärken.

Unsere wichtigsten Partner/innen in der Demokratie- und Menschenrechtsarbeit sind:

Stipendienprogramm

Eine Besonderheit unseres Büros ist das Stipendienprogramm, das jährlich bis zu 20 Studierenden aus Kuba, Haiti, Nicaragua, Honduras, El Salvador und Guatemala die Chance bietet, ein Master- oder ein Promotionsstudium in Mexiko zu absolvieren. Es besteht bereits seit 1996.

Viele der geförderten Studiengänge werden in den Heimatländern unserer Studierenden nicht angeboten. Wir wollen mit unserem Programm zur Ausbildung und Persönlichkeitsbildung professionell versierter junger Menschen aus Mittelamerika und der Karibik beizutragen, die sich mit ihren Qualifikationen für eine demokratische, nachhaltige und geschlechtergerechte Gesellschaft in ihren Heimatländern einsetzen.

 


 

Leitung:
Florian Huber

Kontakt:
Fundación Heinrich Böll Ciudad de México – México y el Caribe
Calle José Alvarado 12

Colonia Roma Norte
Alcaldía Cuauhtémoc
CP 06760 Ciudad de México

Fon: +52-55-5264 1514
E-Mail: mx-info@mx.boell.org