Rena Tangens
Künstlerin, Art d'Ameublement, Digitalcourage e.V., Big Brother Awards Deutschland, Bielefeld

Rena Tangens lebt und arbeitet als Künstlerin, Netzpionierin und Vorsitzende des Digitalcourage e.V. (vormals: FoeBuD), der sich seit 1987 für eine lebenswerte Welt im digitalen Zeitalter einsetzt. 1984 gründete sie gemeinsam mit padeluun das Kunstprojekt "Art d’Ameublement". 1987 brachte sie das erste Modem auf die documenta und die ars electronica, im Jahr darauf die Häcksen in den Chaos Computer Club. Ab 1989 war sie an der Softwareentwicklung des Zerberus-Mail- und Newsservers beteiligt und baute die ersten elektronischen Bürgernetze (Zerberus und /CL) in Deutschland und das Zamir-Netz während des Krieges im ehemaligen Jugoslawien auf. 1993 veröffentlichte sie mit dem FoeBuD das erste deutsche Handbuch zum Verschlüsselungsprogramm PGP (Pretty Good Privacy). Seit 2000 ist sie Organisatorin und Jurymitglied der deutschen BigBrotherAwards ("Die Oscars für Überwachung" Le Monde).

Rena Tangens prägte 2001 das Wort "Datenkrake", das inzwischen im allgemeinen Sprachgebrauch verankert ist. Sie ist Ehrenmitglied des Chaos Computer Clubs. 2004 erhielt sie zusammen mit padeluun den Kunstpreis "Evolutionäre Zellen", 2008 mit dem FoeBuD die Theodor-Heuss-Medaille für außerordentliches Engagement für die Bürgerrechte, 2014 den taz-Panterpreis. 2015 wurde Rena Tangens mit dem Bundespreis Verbraucherschutz des VZBV ausgezeichnet. Im März 2016 erhielt Tangens den Bielefelder Frauenpreis, eine Auszeichnung des Bundes der Frauenvereine und der Regionalzeitung Neue Westfälische. Im Juni 2018 erhielten Rena Tangens und padeluun die Ehrennadel der Stadt Bielefeld. Zur Begründung hieß es, sie hätten sich mit ihrem Einsatz für Datenschutz und Menschenrechte um das Wohl und Ansehen der Stadt Bielefeld verdient gemacht.

Als Expertin für Datenschutz berät Rena Tangens Verbände, Politiker/innen und die EU-Kommission und hält Vorträge über Kunst, Technik, Bürgerrechte und Demokratie.

Rena Tangens hat zum Thema Androzentrismus im Netz geforscht. Zu ihren Veröffentlichungen zählen u.a. "Androzentrismus im Netz" (in: Kursbuch Internet - Anschlüsse an Wirtschaft und Politik, Wissenschaft und Kultur, 1996), "Netzwerken im Sinne Erik Saties. Von Art d´Ameublement, ZaMir-Netz und einem kollektiven europäischen Tagebuch" (in: Das jugoslawische Labyrinth, hrsg. v. Christine Rigler, 2001) sowie "Art d'Ameublement - Kunst ist Rahmenbau" (in: Do it yourself Media - Kunst und digitale Medien. Software, Partizipation, Distribution. Dokumentation der transmediale.01., 2001).