Die Entwicklung der parlamentarischen Demokratie in Afghanistan

Trotz Fortschritten, ist die politische Teilhabe von Frauen in Afghanistan immer noch prekär und labil – und dass nach einer internationalen Intervention, die seit über einem Jahrzehnt andauert, und angesichts der anstehenden zweiten Übergangsphase für die Zeit nach 2014. Ungeachtet der Gewalt und Benachteiligung in Politik und Gesellschaft, beteiligen sich afghanische Frauen auf allen Ebenen, sei es als Wählerinnen, als Kandidatinnen, als Abgeordnete, Ratsmitglieder, Ministerinnen, Gouverneurinnen, Beamtinnen, Aktivistinnen sowie innerhalb der Sicherheitskräfte und im Gerichtswesen. Viele Abgeordnete wurden wiedergewählt und sind mittlerweile sehr erfahren. Andere wagten den Sprung von Zivilgesellschaft oder Lokalpolitik auf die nationale Bühne, wo sie versuchen, die Verhältnisse in Afghanistan – speziell für Frauen – zu verbessern. Die größten Hürden, die sie dabei überwinden müssen, sind die Vorurteile wichtiger politischer Strippenzieher und Meinungsführer, anhaltende erhebliche Sicherheitsprobleme und Drohungen sowie das schwindende Interesse und der abnehmende politische Wille wichtiger internationaler und nationaler Kräfte, Genderpolitik und das Mainstreaming von Frauenpolitik zu unterstützen.

Aktivistinnen und Abgeordnete fordern, die gemachten Versprechungen einzuhalten und Fortschritte und Freiräume entschieden zu verteidigen. Zudem müssen weitere Schritte erfolgen, durch die sichergestellt wird, dass das Afghanistan nach 2014 ein friedlicheres Land ist. Um dies zu erreichen, muss das sozialpolitische Engagement der Abgeordneten unterstützt werden durch veranwortungsvolle Interventionen und durch wesentliche Akteure des Übergangsprozesses, sei es innerhalb des politischen Systems Afghanistans – und speziell bei Friedensverhandlungen –, sei es auf regionaler oder internationaler Ebene.

Über die Autor/innen:

Dr. Andrea Fleschenberg ist DAAD-Gastprofessorin an der Quaid-i- Azam Universität, in Islamabad, Pakistan. Sie war 2010/11 Lehrstuhlvertreterin im Bereich Politikwissenschaften and der Universität Hildesheim, 2007 Gastprofessorin and der University of the Punjab in Lahore, Pakistan sowie 2006 and der Universität Jaume I in Castellon, Spanien. Ihre Forschungsgebiete sind Vergleichende Politikwissenschaft, Demokratisierung, Friedens- und Konfliktstudien, der Aufbau von Staaten und Institutionen sowie Fragen der Übergangsjustiz, Themen, zu denen sie zahlreiche Veröffentlichungen vorgelegt hat.

Abdullah Athayi, LL.M (Magister der Rechte), arbeitet als Programmkoordinator im Bereich Außen- und Sicherheitspolitik für die Heinrich-Böll-Stiftung. Ebendort arbeitete er im Jahr 2012 als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Zuvor war er als Forschungsstipendiat und als freier Autor für Lokalzeitungen sowie für nationale und internationale Organisationen tätig, mit den Schwerpunkten Menschen- und Frauenrechte, Wahlen, Good Governance und Jugend.

Produktdetails
Veröffentlichungsdatum
2013
Herausgegeben von
Heinrich-Böll-Stiftung Afghanistan
Seitenzahl
16
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Alle Rechte vorbehalten
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