Podcast: Das Konzept der Caring Communities

Dieses Interview mit Prof. Dr. Thomas Klie (Forschungs- und Innovationsverbund an der Evangelischen Hochschule Freiburg e.V.) wurde am Rande der Tagung "Deutschland im Pflegenotstand – Perspektiven und Probleme von Care Migration" in der Heinrich-Böll-Stiftung am 11. März 2014, geführt.

Der Sozialexperte Prof. Dr. Thomas Klie ist überzeugt, dass eine menschenwürdige Versorgung alter Menschen nur dann gelingen kann, wenn alle Generationen und Gruppen der Gesellschaft einen Teil der Lasten tragen. Wie das Konzept der Caring Communities funktioniert und wie eine zukunftsfähige Alten- und Pflegepolitik realisierbar und finanzierbar ist, erklärt Klie eindrücklich in diesem Podcast.

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Zur Person:
Thomas Klie studierte Evangelische Theologie, Soziologie und Rechtswissenschaft und ist seit 1988 Professor für öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaften an der Evangelischen Hochschule Freiburg. 2010 habilitierte er an der Universität Klagenfurt, IFF Wien. Herr Klie leitet das Zentrum für Zivilgesellschaftliche Entwicklung (ZZE) an der EH und ist Leiter des AGP Sozialforschung im FIVE e.V. an der EH. Seine Forschungsschwerpunkte sind soziale Gerontologie und Pflege, Zivilgesellschaft, Rechtssachenforschung. Er war Mitglied der Siebten Altenberichtskommission und Vorsitzender des Zweiten Engagementberichts der Bundesregierung.

Zur Tagung
"Deutschland im Pflegenotstand – Perspektiven und Probleme von Care Migration" (in Kooperation mit dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP), der International Domestic Workers‘ Federation (IDWF) und dem Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung)

In Deutschland – wie auch im Rest Europas – steigt die Zahl der Hochbetagten drastisch an. Diese auf der einen Seite erfreuliche Perspektive angesichts einer im Durchschnitt höheren Lebenserwartung bringt auf der anderen Seite mit sich, dass mehr Menschen in ihrem Alltag eingeschränkt und auf (fremde) Hilfe angewiesen sind. Die Alterung der Gesellschaft wird eine weitere Zunahme bewirken. Die Zahl Pflegedürftiger nimmt stetig zu, während es bereits akut an qualifizierten Pflegekräften mangelt. Das Angebot an bezahlbaren Pflegedienstleistungen steigt nicht äquivalent zur Nachfrage. Dazu wollen die Menschen in der Regel so lange wie möglich zu Hause leben und dort gepflegt werden. Laut Pflegestatistik waren 2011 etwa 2,5 Mio. Menschen als pflegebedürftig eingestuft. 70 Prozent aller Pflegebedürftigen wurden zuhause versorgt - entweder mit oder ohne Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst. In teil- und vollstationären Einrichtungen wurden rund 30 Prozent der Pflegebedürftigen betreut. Die Tagung will die Mikroentscheidungsebene in Familien mit der transnationalen Arbeitsmarktebene von Care Migration auf der Makroebene zusammenbringen.

Welche Ursachen sind für den Pflegenotstand in Deutschland verantwortlich und wie wirkt sich dieser aus? Was wird gegen den Pflegenotstand unternommen? Wie gehen wir mit unseren Pflegebedürftigen um? Wer übernimmt Verantwortung für eine menschenwürdige Pflege? Welche Rolle spielt die Pflegemigration und welche Situation finden Pflegemigrant/innen in Deutschland vor?