B wie Burnout: Warum unsere Gesellschaft so erschöpft ist - mit Greta Wagner

Heute scheinen sich Berufstätige in ebensolcher Weise mit Unternehmenszielen zu identifizieren, wie eine idealistische Lehrergeneration mit schwierigen Schülern. Entlang des Phänomens Burn-Out vermisst die Soziologin Greta Wagner die Arbeitsgesellschaft der Gegenwart.

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Kann auch nicht mehr: Spiderman

Erstmals beschrieben wurde das Phänomen Burn-Out im New York der 1970er Jahre. Die Betroffenen arbeiteten in Beratungsstellen für Drogenabhängige, in Obdachlosenasylen und Problemschulen. Als wesentliche Ursache der Erschöpfung galt die starke emotionale Identifikation der Helferinnen und Helfer mit ihrer Arbeit. Verfehlten sie ihre ehrgeizigen Ziele, glaubten sie, nicht nur fachlich gescheitert zu sein sondern auch menschlich.

Heute scheinen sich Berufstätige aller Branchen in ebensolcher Weise mit Unternehmenszielen zu identifizieren, wie eine idealistische Lehrergeneration mit ihren schwierigen Schülern. Entlang des Phänomens Burn-Out vermisst die Soziologin Greta Wagner für uns die Arbeitsgesellschaft der Gegenwart. Am 18. November 2013 referierte die Soziologin Greta Wagner über die Volkskrankheit Burnout.

In der Reihe „Auf der Höhe – Diagnosen zur Zeit“ befragt die Grüne Akademie Intellektuelle zu zentralen gesellschafts- und kulturdiagnostischen Stichworten unserer Zeit, um aus verschiedenen disziplinären Richtungen interessante Perspektiven auf unsere Gegenwart zu eröffnen.
 

Mit: Greta Wagner

Hinweis: Von dieser Veranstaltung existiert leider kein Video-Mitschnitt.

 

Hintergrund
In welcher Welt leben wir? So banal es klingt, es gehört zum Schwierigsten, Abstand zu gewinnen – auf die Höhe zu gehen – um das eigene Jetzt klarer zu sehen. Zeitgeistige Bestseller gibt es viele, erhellende Zeitdiagnosen sind selten. Schauen wir also, wo interessante Perspektiven auf unsere Gegenwart eröffnet werden. Versuchen wir einen ungewohnten, gerne auch schrägen Blick, der uns die Gegenwart anders sehen lässt. 35 Jahre nach den "Stichworten zur 'geistigen Situation der Zeit'" nehmen wir mit der Vortragsreihe "Auf der Höhe" das Experiment nochmals auf. Abermals fragen wir Intellektuelle zu zentralen gesellschafts- und kulturdiagnostischen Stichworten unserer Zeit. In den nächsten Monaten und Jahren buchstabieren wir das Alphabet durch, von A wie Authentizität über D wie Drastik, J wie Jugend, ewige bis R wie Resonanz und Z wie Zombie.

In Medienpartnerschaft mit taz und Freitag.