Die G7 und die G20 in der Weltpolitik

Die G7 und die G20 in der Weltpolitik

Die G7 ist eine homogene, miteinander vertraute Gruppe von Ländern, die seit Jahrzehnten eng zusammenarbeitet. Sie ist gleichzeitig eine Untergruppe der neueren und inklusiveren G20.

Die Gruppe der Sieben (G7) und die Gruppe der Zwanzig (G20) sind informelle Zusammenschlüsse ("Klubs") „globaler Governance“. Dieser Begriff wurde aus dem Englischen übernommen und umschreibt institutionelle Organisationsformen globalen Regierungshandelns. Die Staatsoberhäupter der beiden Klubs treffen sich jährlich und besprechen wichtige weltpolitische Fragen.

Die G7 ist eine homogene, miteinander vertraute Gruppe von Ländern, die seit Jahrzehnten eng zusammenarbeitet. Sie ist gleichzeitig eine Untergruppe, ein Klub im Klub, der neueren und inklusiveren G20, die in ihrer Zusammenstellung die neue internationale Machtverteilung spiegelt. (Ein weiterer Klub im Klub der G20 ist der Zusammenschluss der sogenannten BRICS. Das ist ein Verbund der aufstrebenden neuen Wirtschaftsmächte Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, auf die hier aber nicht weiter eingegangen wird).

Die Arbeitsprogramme der beiden Klubs überschneiden sich zum Teil, wobei die G7 einen stärkeren Fokus auf politische und Sicherheitsfragen legt, während die G20 sich insbesondere mit globaler Wirtschafts- und Finanzpolitik befasst.

2017 wird Italien die Präsidentschaft der G7 und Deutschland die Präsidentschaft der G20 übernehmen.

1. G7/G8- und G20-Präsidentschaften im Überblick

Die folgenden Zeitstrahlen zeigen die vergangenen und künftigen G7- und G20-Präsidentschaften:

2. Mitgliedschaft

  • Die G7 setzt sich zusammen aus Mitgliedsstaaten, die zu den industrialisierten, westlich verfassten Demokratien gehören. Das waren zunächst die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und Deutschland. Die Gruppe traf sich zum ersten Mal 1975, um nach Auswegen aus der Ölkrise und der ihr folgenden Rezession zu suchen. In ihrer damaligen Zusammensetzung als G6 waren die Mitglieder auch in ihrer Ablehnung der Sowjetunion vereint. Kanada schloss sich der Gruppe 1976 an, Russland erst 1998. Als Reaktion auf die russische Annexion der Krim im Jahr 2014 schlossen die G7-Staaten Russland aus dem Klub aus.
     
  • Die G20 besteht aus den G7-Staaten, 12 aufstrebenden neuen Wirtschaftsmächten mit zunehmender politischer Bedeutung und der Europäischen Union (EU). Die G20 traf sich 1999 zum ersten Mal auf der Ebene der Finanzminister und Zentralbankgouverneure. 2008 trafen sich dann zum ersten Mal die Staatsoberhäupter der G20.

Die EU, die ihre 28 Mitgliedsstaaten vertritt, ist Vollmitglied der G20, nicht jedoch der G7. Sie nimmt an den G7-Gipfeln deshalb nur als Gast teil.

Großbritannien stimmte im Juni 2016 für den Austritt aus der EU. Es ist zu erwarten, dass die Zukunft der EU sowohl für die italienische G7-Präsidentschaft als auch im Rahmen der deutschen G20-Präsidentschaft ein wichtiges Thema sein wird.

Weiterführende Informationen:

Dieser Artikel ist ein Beitrag aus unserem Dossier "G20 im Fokus".