Soziale Mischung in Städten erhalten

Öffentliche Schulen in den benachteiligenden Quartieren müssen besonders gefördert werden. Das Programm Soziale Stadt muss ausgebaut und verstetigt werden – besonders die Maßnahmen für Vernetzung und Beteiligung.

Die besondere Integrationsleistung der Stadt besteht darin, dass sie eine sozialräumliche „Einheit der Unterschiede“ ermöglicht. Das macht die Lebensqualität und Vitalität der Städte aus. Es gilt, Maßnahmen zu ergreifen, die ärmere Haushalte in wohlhabenderen Vierteln halten. Da die Boden-, Immobilien- und Mietmärkte als große Treiber der sozialräumlichen Spaltung nicht ausreichend reguliert sind, muss hier nachgesteuert werden (vgl. Punkt 6 "Boden- und Immobilienmärkte stärker regulieren").

Bildung ist ebenfalls ein wesentlicher Faktor, der momentan zur sozialen Polarisierung beiträgt. Es ist unabdingbar, gerade die öffentlichen Schulen in den benachteiligenden Quartieren besonders zu fördern und die Mischung auch in guten Lagen innerhalb der Schulen zu stärken. Denn nur so ist es möglich, eine für das Lernen wichtige soziale Mischung in der Schülerschaft zu erreichen.

Schulpolitik im Zusammenwirken aller beteiligter Akteur/innen und Wohnungspolitik müssen dabei Hand in Hand gehen. Das Programm Soziale Stadt muss ausgebaut und verstetigt werden. Dabei gilt es besonders, die sog. „nicht-investiven“ Maßnahmen für Vernetzung und Beteiligung wieder zu stärken. Professionelles Quartiersmanagement ist unerlässlich für eine nachhaltige Stabilisierung von sozial benachteiligten Quartieren. Investitionen in die soziale Stadt müssen in den Regelbetrieb übergehen und nicht an Laufzeiten der Förderung angebunden sein.

Gerade in benachteiligten Quartieren ist es wichtig, öffentliche Räume mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen bzw. zu erhalten, wo sich verschiedene Bevölkerungsgruppen offen und gewaltfrei begegnen können. Besondere Aufmerksamkeit verdienen Quartiere, die dauerhaft die Funktion von Ankunftsorten für Migranten/innen haben („arrival city“).