Reportagepreis 2017 an Robert Pausch

Pressemitteilung

Am 21. Oktober 2017 hat das Netzwerk JungeJournalisten.de den Reportagepreis 2017 an Robert Pausch verliehen. Matthias Bolsinger und Stefanie Helbig werden mit dem 2. und 3. Preis geehrt.

 v.l.n.r. Robert Pausch, Stefanie Helbig, Matthias Bolsinger
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v.l.n.r.: Robert Pausch (1. Preis), Stefanie Helbig (3. Preis), Matthias Bolsinger (2. Preis) bei der Preisverleihung in der Heinrich-Böll-Stiftung

Robert Pausch (26) gewinnt mit seinem politischen "Tagesspiegel"-Artikel "Arbeit am Malocher" den Reportagepreis für junge Journalistinnen und Journalisten. Seine Reportage spielt in der Lokalpolitik der Stadt Essen und beschreibt beispielhaft den Aufstieg der AfD und das Entfremden von den etablierten politischen Parteien. Pausch begleitet den AfD-Politiker Guido Reil und seinen ehemaligen Genossen aus der SPD, Stephan Duda. Obwohl der im Mai veröffentlichte Text noch vor der Landtagswahl in NRW spielt, ist er seit dem Einzug der AfD in den Bundestag aktueller denn je. Pausch besucht derzeit die Henri-Nannen-Schule in Hamburg.

Die Reportagepreis-Jury lobt in ihrer Begründung den höchst relevanten Einblick Pauschs in die politischen Verwerfungen, die dieses Land derzeit bestimmen: "Sein Text beschreibt das Erstarken des Populismus und zugleich das ganze Dilemma der politischen Linken in Deutschland. Wo diese Reportage spielt, ist dabei fast egal: Sie zeigt die gesamtgesellschaftliche Polarisierung, heruntergebrochen auf starke Protagonisten."

Preisverleihung: Reportagepreis für junge Journalistinnen und Journalisten 2017 - Heinrich-Böll-Stiftung

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Die Preisverleihung am 21.10.2017 in der Heinrich-Böll-Stiftung.

Mit dem zweiten Preis zeichnet die Jury Matthias Bolsinger (27) aus, Schüler der Deutschen Journalistenschule in München. Sein bislang unveröffentlichter Text "Mama?" begleitet einfühlsam und intensiv eine Frau mit Behinderung, die ein Kind mit Behinderung zur Welt gebracht hat. "Der Text eröffnet dem Leser den Blick in eine Welt, die dem Blick der Öffentlichkeit völlig entzogen ist", würdigt die Jury seine Arbeit. "Bolsinger zwingt den Leser zum Nachdenken, zugleich hält er sich selber mit Wertungen zurück. Seine Sprache ist kreativ, stellenweise erinnert seine Betrachtung an Poesie."

Platz 3 geht an Stefanie Helbig (31), deren Text "Ein Wunschkind für Vladan und Peter" ebenfalls zuvor nicht veröffentlicht wurde. Helbig begleitet ein schwules Paar und vor allem eine junge Leihmutter, die das Kind der beiden austragen soll. Für ihre Reportage reist Helbig mit der Leihmutter Pia nach Zypern. Die Jury lobt: "Mit ihrem persönlichen Zugang zu einer Leihmutter erschließt sie dem Leser eine sonst unsichtbare Welt, die zugleich sehr pikant ist, weil sich die Protagonisten ethisch und juristisch auf dünnem Eis bewegen. Ihre Reportage ist eine Geschichte mit Ecken und Kanten, die auf ein erzählerisch spektakuläres Finale hinausläuft." Helbig arbeitet als freie Mitarbeiterin einer TV-Produktionsfirma in Hamburg und Berlin.

Der Reportagepreis für junge Journalistinnen und Journalisten wird vom Netzwerk JungeJournalisten.de vergeben, in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung. Medienpartner in diesem Jahr ist DER SPIEGEL. Über die 90 eingereichten Texte diskutierte eine Jury: Autor Markus Feldenkirchen vom SPIEGEL, die verantwortliche Redakteurin Anne-Kathrin Gerstlauer von ZEIT Campus Online, Redaktionsleiter und Theodor-Wolff-Preisträger Benjamin Piel von der "Elbe-Jeetzel-Zeitung", Annette Maennel von der Heinrich-Böll-Stiftung sowie Jens Twiehaus vom Netzwerk JungeJournalisten.de. Der 1. Preis ist mit 1.500 Euro dotiert, Platz 2 mit 500 Euro und Platz 3 mit 250 Euro.

 

Das Netzwerk JungeJournalisten.de ist unabhängig und überparteilich und Teil der Bundesvereinigung Jugendmedienbildung e.V.

 

Presse Heinrich-Böll-Stiftung:
Vera Lorenz
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