System Error: Ist der Kapitalismus noch zu retten?

Ankündigung

Warum treiben wir das Wachstum immer weiter, obwohl wir wissen, dass man auf unserem endlichen Planeten nicht unendlich wachsen kann? Der neue Film „System Error“ von Florian Opitz sucht Antworten auf diesen großen Widerspruch unserer Zeit. Wir begleiten die Filmtour durch Deutschland.

Trading Floor bei PIMCO, einer der größten Fondsgesellschaften der Welt. Ein Bildausschnitt aus Florian Opitz` neuem Film "System Error".
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Trading Floor bei PIMCO, einer der größten Fondsgesellschaften der Welt

Der am 5. Mai 1818 geborene Karl Marx analysierte den Kapitalismus und prophezeite seinen unausweichlichen Untergang. Doch der hat sich bis heute als erstaunlich wandlungsfähig bewiesen, sich nach jeder Krise gehäutet und wieder erholt. Warum sollte es nun anders sein?

SYSTEM ERROR - Trailer (Kinostart 10.5.2018) - Port au Prince Films

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Wirtschaftliches Wachstum ist das Lebenselixier des Kapitalismus – fehlendes Wachstum bedeutet Krise, Arbeitslosigkeit, Instabilität. Doch stehen die Zeichen überdeutlich an der Wand, dass unser Wirtschaftssystem an ökologische Grenzen stößt. Der Planet: überhitzt; die Meere: überfischt, vermüllt und versauert; die Böden: degradiert; und die Vielfalt an Lebewesen bedroht.

Nun droht unserer Wirtschaft auch noch durch Automatisierung die Arbeit auszugehen. Aber wer soll all die Produkte kaufen, die von immer mehr Robotern produziert werden? Warum treiben wir das Wachstum immer weiter, obwohl wir wissen, dass man auf unserem endlichen Planeten nicht unendlich wachsen kann?

Florian Opitz (geb. 1973) ist Filmemacher, Autor und Journalist und hat an den Universitäten Heidelberg und Köln Jura, Geschichte, Psychologie sowie englische und amerikanische Literaturwissenschaften studiert
Der neue Film „System Error“ des zweifachen Grimme-Preis Gewinners Florian Opitz sucht Antworten auf diesen großen Widerspruch unserer Zeit und macht begreifbar, warum trotzdem alles so weiter geht wie gehabt. Der Film zeigt die Welt aus der Perspektive von Menschen, die von den Möglichkeiten des Kapitalismus fasziniert sind. Ob europäische Finanzstrategen, amerikanische Hedgefondsmanager oder brasilianische Fleischproduzenten, eine männlich dominierte Welt. Eine nicht-expandierende Wirtschaft können, dürfen oder wollen sie sich gar nicht erst vorstellen. Wirtschaftswachstum ist quasi Naturgesetz.

Wie gelingt die Transformation?

Kann es gelingen, unser gegenwärtiges Wirtschaftssystem zu transformieren – in Deutschland und weltweit? Ist eine Wirtschaft ohne Wachstum möglich? Diese Frage stellt auch der britische Wirtschaftswissenschaftler Tim Jackson. Er ist einer der renommiertesten Wachstumskritiker weltweit und hat  im Sommer 2017 sein neues Buch „Wohlstand ohne Wachstum“ in der Heinrich-Böll-Stiftung vorgestellt, das inzwischen zu einem Standardwerk der wachstumskritischen Ökonomie geworden ist.

Er steht den begeisterten „Kapitalisten“ im Film gegenüber, erläutert die Theorie des Wachstumszwangs und seine historischen Weichenstellungen, die destruktiven Dynamiken und unterstreicht die Notwendigkeit einer sozialökologischen Transformation.

„Es werden Risse sichtbar in der glänzenden Oberfläche des Kapitalismus“, so Tim Jackson. Das heutige Wirtschaftssystem haben sich Menschen ausgedacht und Menschen können es auch ändern. Wie wäre eine solche Transformation zu bewerkstelligen – und welche Ansatzpunkte gibt es im Hier und Jetzt?

Die Heinrich-Böll-Stiftung wird die Filmtour von "System Error" durch Deutschland begleiten, um diesen brennenden Fragen mit dem Dokumentarfilmer Florian Opitz und weiteren Gästen zu diskutieren. Weitere Informationen zum Film und ein Interview mit Florian Opitz finden Sie hier (PDF).

Filmvorführung und Diskussion: