So geht Mobilitätswende!

Dokumentation

Welche politischen Rahmenbedingungen braucht eine wirkliche Mobilitätswende? darüber diskutierten mehr als 200 Teilnehmer/innen am 18.10.2018 auf einer Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit dem Verein UnternehmensGrün.

Podium der Tagung "So geht Mobilitätswende!"
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Podium auf der Tagung "So geht Mobilitätswende!"

Veranstaltungsbericht von Anne Freese und Dr. Katharina Reuter

„Die Klimaziele wird Deutschland nicht erreichen, wenn es weiter so wirtschaftet“ stellte Dr. Ellen Ueberschär (Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung) gleich zu Beginn die Dringlichkeit des Themas klar. Vor allem der Verkehrssektor müsse transformiert werden – hin zu einer Mobilität, die nachhaltig und für alle bezahlbar sei.

 

Dr. Ellen Ueberschär

Mehr als 200 Teilnehmer/innen diskutierten am 18.10.2018 auf der Tagung „So geht Mobilitätswende!“ von der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit UnternehmensGrün e.V. und darüber, welche politischen Rahmenbedingungen eine wirkliche Mobilitätswende braucht. Innovative Lösungen aus der Wirtschaft und ein vielfältiges Experimentierfeld im und vor dem Gebäude der Stiftung zeigten auf, wie die Mobilitätswende gelingen kann.

Mut statt Angst

Bei UnternehmensGrün gehe es nicht nur um das „Warum“ der Mobilitätswende, erkannte auch Cem Özdemir (MdB, Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur) in seiner Keynote, sondern darum, wie sie bereits funktioniere. Für ein Gelingen der Mobilitätswende forderte Cem Özdemir, dass es kein Biotop für fossile Brennstoffe geben dürfe. Außerdem: CO2-Bepreisung, Anreizsysteme innerhalb der Verkehrspolitik, Abschmelzung des Dieselprivilegs, eine nachhaltige Steuerpolitik und Ökologisierung des Dienstwagenprinzips.

 

Cem Özdemir

 

Was es vor allem brauche sei Erfindergeist. Er mahnte an, Menschen, die Angst vor Veränderungen hätten, nicht auf dem Weg zu verlieren und Mut statt Angst zu machen. Denn nachhaltige Mobilität darf auch Spaß machen. Es solle weniger um Verbote, sondern um Ermöglichung gehen.

Energie- und Rohstoffversorgung für Mobilität

Den geforderten Erfindergeist zeigten die Referent/innen der folgenden Impulswerkstätten, beispielsweise im Bereich Antriebe oder zukünftiger Energie- und Rohstoffversorgung für Mobilität. So gründete Roland Schüren (Ihr Bäcker Schüren) eine „E-Transport Selbsthilfegruppe“ und entwickelte in diesem Rahmen Europas ersten Serien-Elektro 3,5-Tonner. Neben weiteren Maßnahmen zur Verbesserung des Energieverbrauchs in der Backstube, konnte der Bäcker aus Hilden (NRW) den absoluten CO2 Ausstoß von Jahr zu Jahr reduzieren, wobei die hergestellte Tonnage an Backwaren ansteigt.

Laut Arne Grein (ÖKTOTEC) gehe es darum, zu „agieren nicht reagieren“ und den Stromverbrauch aktiv zu steuern. ÖKOTEC entwickelte mit der BSR (Berliner Stadtreinigung) Konzepte zur Stromspeicherung bei E-Müllautos, indem die Fahrzeuge zu Zeiten niedriger Börsenstrompreise geladen werden und somit Spitzenlastzeiten ausgeglichen werden können (Sektorkopplung).

Eine Alternative zum E-Antrieb testet momentan Remondis in Form einer CO2-neutralen Betankung mit Bio-LNG. Dabei machte Geschäftsführer Herwart Wilms auf der Tagung deutlich, dass nur wirkliche Abfälle verwendet werden und kein Kampf Teller vs. Tank stattfinde.

Sharing und digitale Dienstleistungen

Die Mobilitätswende ist eine gemeinsame Anstrengung. Dies bewiesen die Referent/innen der Runde „Sharing / Digitale Dienstleistungen“. Gerade im Tourismus spiele das Auto eine dominante Rolle, so Hermann Weiß von Naturtrip.org. Die von seinem Team entwickelte Whitelabel-App fördere den ÖPNV für touristische Ziele, indem sie die mit dem Nahverkehr erreichbaren Ziele für die Nutzer/innen sichtbar mache.

Auch Bettina Dannheim von Cambio CarSharing plädierte für einen Ausbau von Partnerschaften mit dem ÖPNV. Den Ausbau der E-Mobilität in der Flotte verhindere vor allem die geringe Auslastung der E-Fahrzeuge. Es gäbe eine Hemmschwelle für E-Mobilität, insbesondere bei Langstrecken. Daher forderte sie einen Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Fabio Adlassnigg (CleverShuttle) forderte die Anwesenden auf „gemeinsam Anreize zu schaffen, damit der private Nutzer den PKW stehen lässt“. Dieses Prinzip verfolgt auch die Ride-Sharing-App CleverShuttle, die derzeit bis zu 48 % geteilte Fahrten vermittle.

Mitarbeitermobilität: Wege zur Arbeit

In der Mitarbeitermobilität stehen gerade Unternehmen in ländlichen Regionen vor Herausforderungen wie fehlender Ladeinfrastruktur und fehlender Reichweite von E-Fahrzeugen für Außendienstler/innen, so Hilke Patzwall (VAUDE). Das Unternehmen reagiert mit verschieden Programmen für Mitarbeitermobilität (Fahrrad-Leasing etc.) und dem Ausbau der betrieblichen Strukturen (Fahrradgarage, Ladesäulen etc.). Hilke Patzwall forderte ein klares Bekenntnis für mehr ÖPNV auf dem Land, den Ausbau von Radwegen und eine bessere Vernetzung von Unternehmen und Kommunen vor Ort.

Paula Ruoff (KCW GmbH) schloss sich dem an und pochte auf neue Mobilitätsangebote für den Berufsverkehr, wie Bikesharing oder Mikromobilität. Letzteres ist im deutschen Straßenverkehr noch nicht zugelassen und bezeichnet elektrische Kleinstfahrzeuge, wie beispielsweise E-Skateboards, Hoverboards, b is hin zu mehrspurigen Fahrzeugen.

Die Netzwerkinitiative „Driversity“ möchte mittels Blockchain-Technologie über eine Plattform Buchungen für Dienstreisende vereinfachen. Bisher gebe es bereits mehr als 60 teilnehmende Unternehmen, so Franziska Martian (Deutsche Bahn).

Auf Eigeninitiative von Unternehmen in der Mitarbeitermobilität setzt Gerd Lemken (Punta Velo), indem sein Unternehmen Lastenräder nach den besonderen Anforderungen für Mittelstand und Handwerk ausstattet. So könne der innerstädtische Berufsverkehr entlastet werden.

Mobile Stadt der Zukunft

Der Lieferverkehr in der Stadt ist ein Kernthema der Mobilitätsdebatte. Insbesondere die Logistik der letzten Meile stelle Unternehmen vor Herausforderungen: „Abgasemissionen, Lärmbelastung, Mobilitätseinschränkungen und mehrfache Zustellversuche sind ein Problem“, sagt Claudia Silber (Memo AG). Durch Elektrolastenräder versucht die memo AG diesen zu begegnen.

Durch Fahrradtaxis entlastet auch Velotaxi den innerstädtischen Verkehr. Doch stellen die Velotaxis Verwaltungen vor Herausforderungen: Fahrräder gelten nicht als Fahrzeuge der Personenbeförderung und so darf im Normalfall lediglich ein Kind bis 7 Jahre mitgenommen werden. Bis die benötigten Sondergenehmigungen für den Personentransport vorlägen, vergingen schon mal bis zu 6 Monate! Carina Heinz (Velotaxi) fordert daher, dass sich die Rahmenbedingungen ändern und auch das Berufsbild der/des „Berufsradfahrer/in“ stärker entwickelt werden müsste.

Den innerstädtischen Fahrradverkehr hatte auch der Impuls von Heiko Rintelen (Changing Cities) im Blick. Mit dem Volksentscheid Fahrrad wurde in Berlin ein Zeichen gesetzt. Die RRG-Koalition in Berlin hat 90 % der Forderungen übernommen, so Rintelen, der nun die Umsetzung in den Bezirken begleitet.

Martha Wanat (Bicicli) sieht sechs Handlungsfelder für urbane Mobilität: Gesundheitskosten, Vorsorge, Verantwortung, Mobilitätskosten, Mitarbeiterzufriedenheit, sowie Bau und Verkehrspolitik. Sie forderte Städte auf, eine Haltung Pro-Rad einzunehmen. Aber auch Unternehmen müssten Fahrradmobilität fördern.

Mobilitätswende oder -revolution – wie kommen wir ans Ziel?

Zahlreiche Beispiele aus den Unternehmen zeigen, dass Bürger/innen und Unternehmen manchmal bereits weiter sind als die Politik. Die Diskutant/innen in dem Panel „Mobilitätswende oder -revolution?“ darunter Roland Schüren (Ihr Bäcker Schüren) forderten, dass die Politik sich auf klare Regelungen einigen solle, beispielsweise für Dieselfahrzeuge. Es sei egal, wie lange die die Umsetzung dauere, aber erst mit einer Regelung könnten sich Unternehmen auf einen Wandel einstellen. Auch Frank Hansen (BMW Group, Kompetenzzentrum Urbane Mobilität, Leitung Pilotprojekte) sah die Probleme auf politischer Seite: „Es brauche mehr Gestaltungsspielraum in den Kommunen und politischen Willen“.

„Wir müssen den Platz in der Stadt wieder gerechter verteilen“, stellte Carina Heinz (Velotaxi) fest, damit die Straße wieder ein sozialer Ort werden könne. Mobilität müsse für jede/n das kosten, was sie verursacht, so Frank Hansen. Kostenwahrheit unterstützte auch Wasilis von Rauch (VCD): „Parken muss teurer werden: Es ist lächerlich, was der öffentliche Raum kostet“. Er schlug vor, sich an den regionalen Mietpreis-Spiegeln zu orientieren. Zudem könne eine höhere Energiesteuer auf Diesel mehr Gelder für die Mobilitätswende einbringen. Trotz des Dieselskandals würden weiterhin genau diese Autos verkauft, was das Versagen der Politik deutlich mache.

Auf die zentrale Frage, ob es einer Mobilitätswende oder -revolution bedürfe, forderte Hansen die Revolution, da die derzeitigen Instrumentarien nicht geeignet seien. Heinz setzte entgegen, dass sich Autoliebhaber/innen vor einer Revolution scheuen würden und es eher eine Wende bräuchte, um alle mitzunehmen. Vor allem aber bräuchte es Beispiele und Vorbilder, auch wenn der PR-Fotograf weg sei.

Folgende Unternehmen und Initiativen stellten vor Ort die rege nachgefragten Informationen und Fahrzeuge zum Ausprobieren bereit:

Experimentierfeld

Clever Shuttle

Das 2014 gegründete Berliner Unternehmen CleverShuttle ist Pionier auf dem deutschen RideSharing-Markt. Mit ihrem RideSharing-Fahrdienst und ihrer Mobility-as-a-Service-Lösung hat CleverShuttle sich zum Ziel gesetzt das Potenzial von Verkehren – in Städten und auf dem Land – zu optimieren und effizienter und bedarfsgerechter zu gestalten. Der Fahrdienst setzt auf Wasserstoff- und Elektroantriebe und bündelt Fahrgäste effizient in einem Shuttle. Der Service ist per mobiler App in Berlin, Hamburg, München und Leipzig verfügbar.

Auf dem Experimentierfeld:

  • VW E-Golf

DriveNow

DriveNow wurde im Jahr 2011 als Joint-Venture gegründet und ist seit 9. März 2018 eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der BMW Group. Das Carsharing-Unternehmen bietet in europäischen Metropolen Fahrzeuge der Marken BMW und MINI zur Miete nach dem Free-Floating Prinzip an. Die Fahrzeuge können innerhalb eines definierten Geschäftsgebietes stationsunabhängig angemietet und wieder abgestellt werden. An allen Standorten stehen den Kunden auch elektrische BMW i3 zur Verfügung.

Auf dem Experimentierfeld:

  • BMW i3

Kultrad

Seit 2014 ist Kultrad Brompton Fachhändler und „Brompton Excellence Store“, seit jeher betrieben von leidenschaftlichen Brompton-Fahrern. Zunächst ist das Brompton ein richtig gutes Fahrrad. Es ist schnell, wendig und sicher. Es ist robust und äußerst langlebig. Es wird in einer Londoner Manufaktur handgefertigt – nach Europäischen Arbeitsschutz- und Umweltstandards. Das Brompton kann alles, was ein gutes Stadtrad auch kann, vieles davon besser, beispielsweise das durchdachte Taschen-System, und: Das Brompton ist schnell! Besonders im städtischen Stop-And-Go Verkehr beschleunigt es dank der kleineren Laufräder viel einfacher und schneller als ein „großes“ Rad. Alleine schon deshalb lohnt sich eine Testfahrt.

Auf dem Experimentierfeld:

  • Brompton Fahrrad

Velotaxi

Die Metropolen der Welt werden immer geschäftiger und überfüllter. Umweltfreundlich und nachhaltig vermindert Velotaxi die Abgasbelastung der Stadt und erweitert die Nahverkehrssysteme um ein flexibles und zuverlässiges Transportmittel.

CityCruiser sind aber nicht nur hervorragende Transportmittel in der Stadt, auf Veranstaltungen und als Shuttle, sondern bestechen besonders als sympathischer und wirkungsvoller Werbeträger mit konkurrenzlosen Leistungsmerkmal.

Auf dem Experimentierfeld:

  • CityCruiser

Bicicli

BICICLI mobilisiert und berät Menschen, Organisationen und Institutionen, gegenwärtige und zukünftige Gestalter urbaner Mobilität und Vor-Fahrer eines nachhaltigen, gesunden und bewegend-glücklichen Lebensstils zu sein – mit frohem Mut, Feingefühl und Begeisterung für die Selbstwirksamkeit unserer Kunden.

Auf dem Experimentierfeld:

  • Chike E-Kids
  • Riese&Müller Load
  • Coboc Soho
  • Ahooga E-Faltrad
  • VELLO Bike+

Velogista

Velogista ist die zeitgemäße Logistik-Lösung für die Großstadt. Wir transportieren mit unseren elektrisch unterstützten Lastenfahrrädern Güter aller Art innerhalb des Berliner-S-Bahnrings – professionell, preisgünstig und umweltfreundlich. Unsere Lastenräder sind schneller und effektiver als andere Fahrzeuge und deshalb im Stadtverkehr unschlagbar. Sie können mit einer kompletten EURO-Palette oder Waren mit bis zu 250 kg Gewicht beladen werden. Wir wollen den innerstädtischen Transportverkehr revolutionieren. Wenn Ihr Eure Transporte also in professionelle Hände geben und dabei die Umwelt entlasten wollt, seid Ihr bei uns richtig! Wir garantieren individuellen Service und freuen uns, Euch persönlich zu beraten.

Auf dem Experimentierfeld:

Velogista Lastenrad

GreenPack

Die GreenPack mobile energy solutions GmbH ist ein Berliner Startup, das ein Battery Sharing System für intelligente, standardisierte Akkus entwickelt und betreibt. Mit Dr. Christian Speidel als Geschäftsführer und einem Team von aktuell 14 festen und 4 freien Mitarbeitern verwirklicht GreenPack die Vision, grüne, mobile Energie für jedermann bedarfsgerecht verfügbar zu machen. Die ersten Sharing-Automaten wurden bereits in Berlin aufgestellt.

Auf dem Experimentierfeld:

  • Douze Lastenrad
  • Carla Cargo Lastenanhänger

Alfred Krupp

UnternehmensGrün-Mitglied Alfred Krupp stellt einen Tesla zur Verfügung.

Auf dem Experimentierfeld:

  • Tesla Model S

Medienpartner:

Handelsblatt Business Briefing zu Nachhaltigen Investments: Gut informiert! Der Handelsblatt-Newsletter bietet eine Orientierung für Anlageentscheidungen mit „doppelter Rendite“ – guten Erträgen und starken Impulsen für zukunftsfähiges Wirtschaften!

taz.FUTURZWEI ist eine vierteljährlich erscheinende Zeitschrift für Politik und Zukunft, die seit dem dritten Quartal 2017 erscheint und aus der Zeitschrift zeozwei hervorgegangen ist, einer deutschsprachigen Zeitschrift „für Umwelt, Politik und Neue Wirtschaft“.

Oekom Verlag: Neue Wege für eine zukunftsfähige Gesellschaft zu finden und zu beschreiten – dafür macht Oekom Bücher und Zeitschriften. Mal spannend erzählt, mal wissenschaftlich ambitioniert, mal praxisorientiert, mal visionär!

forum Nachhaltig Wirtschaften: Das reichweitenstärkste CSR-Magazin für Politik, Wirtschaft, Non-Profit-Organisationen und Gesellschaft im deutschsprachigen Raum erscheint vierteljährlich, bringt tagesaktuelle Online-Beiträge und bietet so ein crossmediales Kommunikationsnetzwerk.

MYBIKE: Der Informationsbedarf zum Thema „Fahrrad fahren“, insbesondere zu E-Bike-Konzepten und E-relevanten Themen wächst stetig. Auf diesen Bedarf reagiert der Delius Klasing Verlag mit einem neuen Magazin. MYBIKE liefert seit Februar 2018 alle Themen rund ums Fahrrad mit dem Schwerpunkt E-Bikes.

Referent/innen 2018

Fabio Adlassnigg ist Manager Public Relations bei dem RidePooling Anbieter CleverShuttle. Zuvor war Adlassnigg als Referent Public Affairs für die Unternehmensberatung P3-Group tätig. Vorausgegangen war ein MA-Studium der „Europäischen & Internationalen Politik“ an der Leopold-Franzens Universität Innsbruck, sowie ein MA-Studium an der Quadriga Hochschule, Berlin.

Das Unternehmen CleverShuttle bietet in Berlin, Hamburg, Leipzig und München günstige und umweltfreundliche Tür-zu-Tür-Mobilität. Fahrgäste mit ähnlichen Routen werden mit Hilfe eines Algorithmus zu Fahrgemeinschaften gebündelt und von lizenzierten Fahrern an ihr Ziel befördert. Bei CleverShuttle kommen ausschließlich Wasserstoff- und Elektroantriebe zum Einsatz.

Bettina Dannheim: Die Diplom-Biologin ging nach dem Studium in die Forschung über biologische Strahlenforschung. Anschließend war sie bei einer NGO als Referentin für Energiepolitik tätig und startete im Anschluss als Marketing-Managerin bei cambio CarSharing. Sie bildete sich zeitgleich in einem nebenberuflichen Studium in den Sujets Marketing, Medien und Kommunikation weiter.
Als cambio-Kundin der ersten Stunde ist sie von der Idee, Autos gemeinschaftlich zu nutzen, überzeugt und möchte ihre Kompetenzen einsetzen, um die Idee noch erfolgreicher zu machen. So baute Sie Angebote in unterschiedlichen Städten neu auf und verantwortete später als Leitung der Abteilung Marketing und Presse- & Öffentlichkeitsarbeit die Kreation des Markenimages auf den unterschiedlichen Kanälen. Seit 2016 verantwortet sie als Geschäftsführerin die Bereiche „Operatives Fuhrparkmanagement“ und „Marketing“ der cambio Mobilitätservice GmbH & Co KG. 2014 wurde Bettina Dannheim erstmals in den Vorstand des Bundesverband CarSharing (bcs) gewählt.

Arne Grein hat Wirtschaftsingenieurwesen mit den Schwerpunkten Energiewirtschaft und Erneuerbare Energien an der Technische Universität Berlin studiert und ist seit 2013 bei der ÖKOTEC tätig. Seine Themenschwerpunkte umfassen ganzheitliche Energiekonzepte, Flexibilitäts- und Lastmanagement und digitale Lösungen und Geschäftsmodelle für Energie. In seiner Position leitet er bei ÖKOTEC die aktuellen Forschungs-& Entwicklungsprojekte Phi-Factory und Windnode.

Der Diplom-Kaufmann Frank Hansen ist seit 2004 bei BMW tätig. Seit Juni 2015 entwickelt er Mobilitätskonzepte in Kooperation mit Städten im neu gegründeten Kompetenzzentrum Urbane Mobilität der BMW Group. Gemeinsam mit kommunalen Verwaltungen und lokalen Akteuren werden dabei neue Mobilitätslösungen entwickelt und in innerstädtischen Quartieren pilotiert. Zuvor verantwortete er in der Konzernstrategie die Themen Mobilität, Urbanisierung und Automärkte. In den Jahren 2004 bis 2010 leitete er Projekte zur Erforschung der Zukunft der Mobilität im Institut für Mobilitätsforschung (ifmo). Dabei erarbeitete Frank Hansen unter anderem Zukunftsszenarien für den Personen- und Güterverkehr und war für die Kommunikation der Forschungsergebnisse an die Verkehrspolitik und andere wichtige Stakeholder der Mobilitätbranche verantwortlich.

Carina Heinz studierte in Berlin Kommunikationswissenschaften, BWL und Psychologie. Nach beruflichen Stationen bei Bosch in Stuttgart und der Kommunikationsagentur Publicis in Berlin, übernimmt sie 2001 die PR-Arbeit für das junge Berliner Unternehmen Velotaxi. Später verantwortet sie hier auch das Marketing, Media Sales und Werbekundenbetreuung. Nachdem der Velotaxi-Gründer das Unternehmen verlässt, übernimmt sie 2010 das Velotaxi-Geschäft.

Gerd Lemken ist Geschäftsführer der Firma Punta Velo GmbH mit Sitz in Essen.Punta Velo bietet seit ca. 10 Jahren Cargobikes für Familie und Gewerbe. Leidenschaft für das Fahrradfahren, verbunden mit langjährigen Erfahrungen als Geschäftsführer einer mittelständischen IT-Firma bringen interessante Synergien für neue Lösungen der umweltfreundlichen Mobilität für das 21. Jahrhundert auf Basis qualitativ hochwertiger Cargobikes.

Franziska Martian ist im Vertrieb Geschäftskunden bei der DB Vertrieb GmbH im Marketing tätig und bei driversity dabei. In der Netzwerkinitiative arbeiten rund 80 Macher/innen aus Wirtschaft und Wissenschaft an der modernen Mitarbeitermobilität von morgen und pilotieren neue Ideen in echten Unternehmen.

Zwischen 1989 und 1994 war Cem Özdemir Mitglied im Landesvorstand der Grünen in Baden-Württemberg, wo er heute im Kreisverband Stuttgart beheimatet ist. 1994 wurde er als erster Abgeordneter türkischer Herkunft in den Deutschen Bundestag gewählt, dem er zunächst zwei Legislaturperioden lang bis 2002 angehörte. Im Jahr 2003 war er als `Transatlantic Fellow´ beim US-Think Tank `German Marshall Fund of the US´ in Washington DC und Brüssel. Von 2004 bis 2009 war Cem Özdemir Abgeordneter des Europäischen Parlaments (Die Grünen / Freie Europäische Allianz) und außenpolitischer Sprecher seiner Fraktion. Von 2008 bis Januar 2018 war er Bundesvorsitzender und bei der Bundestagswahl 2017 Spitzenkandidat von Bündnis 90/Die Grünen. Heute ist er Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur des Deutschen Bundestages, stellvertretendes Mitglied des Auswärtigen Ausschusses sowie Vorsitzender der fraktionsübergreifenden Parlamentsgruppe Schienenverkehr.

Hilke Anna Patzwall, seit 10 Jahren Senior Manager CSR bei VAUDE Sport GmbH & Co. KG: Betriebswirtin BA mit Berufsweg hauptsächlich in der Sportbranche und Windenergie.

Bei VAUDE verantwortlich für die strategische (Weiter-) Entwicklung der CSR Themen sowie ihre Verankerung in Unternehmensstrategie und Tagesgeschäft.

Auch privat seit Jahrzehnten mit dem Spannungsfeld Sport & Umwelt befaßt.

Wasilis von Rauch, Jahrgang 1979 aus Frankfurt am Main ist Diplom Geograph (Studium an der Humboldt Universität zu Berlin). Er war viele Jahre Projektleiter beim VCD (u.a. Lasten auf die Räder!, Besser E-Radkaufen, European Biking Cities). Seit 2014 ist er im Vorstand des ökologischen Verkehrsclubs und seit 2016 ehrenamtlicher Bundesvorsitzender. Hauptberuflich ist von Rauch seit 2017 bei der Firma JobRad angestellt.

Heiko Rintelen ist Designer, Kommunikationsberater und Unternehmer mit dem Fahrrad im Herzen.

Nachdem er viele Jahre in verschiedenen Künstlerateliers und Designstudios als Kommunikations- und Produktdesigner gearbeitet hat, wandte er sich politischer Gestaltung zu. Er hat die Kommunikationsstrategie zum Volksentscheid Fahrrad mitentwickelt und dort die Social Media Kampagne aufgebaut und betreut. Mittlerweile ist er Geschäftsführer und kreativer Leiter der Software-Firma FixMyBerlin, die mit Datenanalyse und effizienter Kommunikation Städte bei der Umsetzung von radgerechter Verkehrsplanung unterstützt.

Paula Ruoff: Seit 2015 Beraterin bei KCW, Strategie- und Management für zukunftsfähigen öffentlichen Verkehr; seit November 2016 Bundesvorstand VCD, Mobilität für Menschen

Paula Ruoffs Schwerpunkte liegen auf der Digitalisierung des Verkehrssektors und insbesondere den Auswirkungen der Sharing Economy auf die Mobilität, der Dekarbonisierung des öffentlichen Verkehrs sowie beim Mobilitätsmanagement und der Prozessteuerung von Planwerken wie Stadtentwicklungsplänen und Green City Plänen.

Ulrike Saade hat sich in ihrer täglichen Arbeit der neuen urbanen Mobilität und einer größeren Rolle des Fahrrads in der Gesellschaft verschrieben. Sie hat schon in den 80er Jahren einen innovativen Fahrradladen gegründet und seitdem eine Vielzahl von Fahrrad-Projekten initiiert. Ihre Firma Velokonzept organisiert große Fahrrad-Festivals (z.B. die VELOBerlin), Konferenzen, leitet den Thinktank BIKEBRAINPOOL und fungiert als Partner der Fahrradindustrie, des Handels, der Politik und Verwaltung, Lobbyorganisationen, Tourismus, Messen sowie den Radfahrenden.

Roland M. Schüren studierte nach seiner Ausbildung zum Bäcker Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Marketing und Personalwesen. Im Anschluss an die Meisterschule trat er in die Unternehmensführung der Handwerksbäckerei „Ihr Bäcker Schüren“ mit ein und übernahm schließlich 1998 in vierter Generation das 1904 in Haan gegründete Unternehmen.

Für sein Engagement in Sachen Ressourceneffizienz gewann er 2017 einen Sonderpreis im Rahmen des Effizienz-Preises NRW. 2015 wurde er mit dem Deutschen Solarpreis und 2013 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.

Roland M. Schüren ist Initiator der E-Transporter-Selbsthilfegruppe. Zusammen mit der StreetScooter GmbH und der TBZ Fahrzeugbau GmbH entwickelte er den ersten Elektro-Serien 3,5 Tonner Europas, der im Sommer 2018 auf die Straßen gebracht wurde.

Claudia Silber ist seit 2009 als Pressesprecherin bei der memo AG in Greußenheim tätig. Seit 2013 leitet sie den Bereich Unternehmenskommunikation des Unternehmens. In dieser Funktion ist sie neben der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des ganzheitlich nachhaltig tätigen Versandhandels auch für das Sponsoring und den Bereich Unternehmenskooperationen der memo AG zuständig. Zu ihren Aufgaben gehört u.a. auch die Mitarbeit am memo Nachhaltigkeitsbericht, der alle zwei Jahre erscheint.

Seit Juli 2017 ist Dr. Ellen Ueberschär, gemeinsam mit Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung. Als Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung ist sie verantwortlich für die Inlandsarbeit der Stiftung sowie für Außen- und Sicherheitspolitik, Europa und Nordamerika. Außerdem betreut sie das Studienwerk, die „Grüne Akademie“ – einen ‚think tank‘ von Wissenschaftler/innen und Politiker/innen – sowie das Archiv „Grünes Gedächtnis“. Von 2006 bis 2017 war sie Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages. In dieser Funktion verantwortete sie sechs evangelische Kirchentage sowie einen ökumenischen Kirchentag. Zuvor war die ordinierte Pfarrerin Studienleiterin für Theologie, Ethik und Recht an der Evangelischen Akademie Loccum.

Martha Wanat: Co-Gründerin der »Gesellschaft für urbane Mobilität« BICICLI Holding GmbH für betriebliche und Dienst-Rad-Flotten mit Cycling Concept Store in Berlin.

2013 arbeitete Wanat bei der Innovationsmanufaktur GmbH in München zu den Themen nachhaltige Mobilität, Gesundheitsförderung und Stadtplanung – vor allem im Marketing-Projekt „Radlhauptstadt München“ zur Förderung des Fahrradverkehrs. Auf der ISPO BIKE München 2013 war sie Organisatorin des ISPO Innovation Forum mit namhaften Speakern aus der internationalen Fahrradbranche.

Und: Langstrecken-Rennradlerin mit starkem Bewegungsdrang.

Hermann Weiß, geb. 1971 in der Oberpfalz, studierte in Regensburg und Wien Soziologie, Germanistik, Kath. Theologie und Philosphie. Erfahrung als Redakteur, Texter und Konzepter beim BUND, Zeitbild Verlag, Jung von Matt, BUTTER Berlin. Als Freelancer Focus auf politische Kommunikation. Bundestags- und Landtagswahlkämpfe für B´90/Grüne, SPD, Linke. Seit 2014 Co-Founder des Tourismus Startups naturtrip GmbH. Deren Umkreis-Routing macht nachhaltigen Tourismus mit Bus, Bahn und Rad jetzt einfach planbar.

Herwart Wilms: Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Germanistik.
1989 – 1991 Referendariat in Düsseldorf und Mönchengladbach
1991- 2002 Eintritt in eine mittelständische Beteiligungsgesellschaft der RWE-Umwelt AG

Zunächst verantwortlich für Personalentwicklung, dann für Vertrieb, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit
2002 – 2004 Sprecher der Geschäftsführung der RWE Umwelt Rhein-Ruhr GmbH
2004 – 2005 Gesamtvertriebsleitung und Duale Systeme der RWE Umwelt AG
2005 – heute Geschäftsführer der REMONDIS Assets & Services GmbH & Co. KG

Moderator/innen

Marcus Franken (Dipl.-Ing.), Jg. 1968, hat in Berlin Umwelttechnik studiert, schon während des Studiums über Themen von Abfallwirtschaft bis Nachhaltigkeit geschrieben und dann als Journalist für überregionale Medien und Fachzeitschriften berichtet. 2008 bis Januar 2015 war er Chefredakteur des taz-Umweltmagazins zeo2. Sein Buch „Bericht aus der Zukunft – wie der Grüne Wandel funktioniert“ (OEKOM) erschien 2013. Seit 2005 entwickelt er Magazine und Broschüren für das Corporate Publishing.

Hanna Gersmann, Journalistin, Autorin, Moderatorin. Als taz- Parlamentskorrespondentin hat sie unter anderem den Atomausstieg und die deutsche Klimapolitik begleitet. Später hat sie das Ressort Innenpolitik der taz geleitet, war dann Chefredakteurin der taz FUTURZWEI Magazin für Zukunft und Politik. Heute schreibt sie mit dem Berliner Büro Die Korrespondenten Hintergründe und Analysen zur Umwelt-, Verbraucher- und Wirtschaftspolitik – für rund 20 Regionalzeitungen und überregionale Medien wie die taz.

Dr. Katharina Reuter engagiert sich seit vielen Jahren für die nachhaltige Wirtschaft – zunächst in Lehre und Forschung, dann im Stiftungs- bzw. Verbandsbereich. Die Agrarökonomin war als Geschäftsführerin der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und der Klima-Allianz Deutschland tätig. Als Beraterin für Bio und Nachhaltigkeit arbeitete sie eng mit Unternehmen zusammen. Seit 2014 führt sie die Geschäfte von UnternehmensGrün, der politischen Stimme der nachhaltigen Wirtschaft. UnternehmensGrün vertritt mehr als 270 Mitgliedsunternehmen und ist als gemeinnützig anerkannt. Themen sind u.a. Energie, Circular Economy, Steuern, Handel, Mobilität und Agrar- und Ernährungswirtschaft. Katharina ist u.a. Mitbegründerin von Ecopreneur.eu (European Sustainable Business Federation).

Weitere Artikel zum Thema finden Sie in unserem Dossier zur Verkehrswende.