Hannah-Arendt-Preis an US-Amerikanerin Jill Lepore

Pressemitteilung

Bremen und Berlin, den 19. August 2021. 

Der Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken geht 2021 an die US-amerikanische Historikerin Jill Lepore. Die Jury würdigt Jill Lepore als herausragende Wissenschaftlerin, die es vermag, die amerikanische Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen und zu beleuchten.

Jill Lepore
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Jill Lepore, Hannah-Arendt-Preisträgerin 2021

Jill Lepore präsentiert die Geschichte der Vereinigten Staaten nicht einseitig als eine Geschichte mächtiger Regierungen, die zu jeweils verschiedenen Zeiten über die Bürger/innen herrschen, Kriege führen oder politische Ideen innehaben; sondern als eine Geschichte von Konflikten und Dynamiken zwischen diversen Gruppen und Fraktionen, z.B. den Engländern, anderen Kolonialmächten, den versklavten Menschen, Frauen, den verschiedenen ethnischen Gruppen der Siedler, politischen Eliten.

Eindrucksvoll und sehr anschaulich legt Jill Lepore dar, wie alle Beteiligten mit ihren unterschiedlichen Interessen und Wünschen sich in einem Fluss von Eventualitäten befinden, wie sich Individuen und Gruppierungen freiwillig und unfreiwillig in politische Kämpfe verstricken, wie wirtschaftliche Interessen und politische Bestrebungen mit politischen Vorstellungen kollidieren – und wie die Abschaffung der Sklaverei das maßgebliche und zugleich trennende Element der amerikanischen Geschichte ist. Überdies zeigt Jill Lepore auf, inwiefern die Nachwirkungen der Amerikanischen Revolution die amerikanische Politik bis heute beeinflussen.

Nach der Überzeugung der Jury gelingt es der Historikern Jill Lepore, eine politische und ganzheitliche Darstellung der amerikanischen Geschichte zu präsentieren; nicht etwa, um gleichsam „Mastermind-Urteile über das Vergangene zu fällen, sondern um die Gegenwart für eine breite Öffentlichkeit verständlicher werden zu lassen“, heißt es in der Jury-Begründung.

Jill Lepore ist Hochschullehrerin für Geschichte in Harvard und Essayistin.

Der Hannah-Arendt-Preis wird von der Stadt Bremen und der Heinrich-Böll-Stiftung vergeben und ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird an Personen verliehen, die mit einer mutigen Intervention das „Wagnis Öffentlichkeit“ annehmen. Der Preis wird am Freitag, den 3. Dezember 2021 um 18.00 Uhr vom Vorstand des „Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken e.V.“, vom Bremer Senat und von der Heinrich-Böll-Stiftung im Bremer Rathaus verliehen.

Der Jury gehören an: Prof. Antonia Grunenberg (Berlin/Oldenburg), Prof. Grit Straßenberger (Bonn), Prof. Thomas Alkemeyer (Berlin/Oldenburg), Prof. Catherine Colliot-Thélène (Rennes, Frankreich), Prof. Michael Daxner (Potsdam) und Dr. Monika Tokarzewska (Torun, Polen)

 

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Kontakt:
Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken e.V.
Peter Rüdel, F61, Fehrfeld 61, 28203 Bremen
T 0171 7495 771
E-Mail ruedel@uni-bremen.de  

 

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