Nazli Aghazadeh-Wegener, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Intersektionale Diskriminierung im Sozialstaat – Das Recht der sozialen Sicherung und der materiale Gleichheitsanspruch der Verfassung (Arbeitstitel)

Das Dissertationsprojekt stellt die faktische Ungleichheit von sozioökonomisch benachteiligten Frauen mit sog. Migrationshintergrund beim Zugang zu beitragsäquivalenten Sozialversicherungsleistungen heraus und zeigt, dass diese gewissermaßen in der gesetzlichen Ausgestaltung des verfassungsrechtlichen Sozialstaatsprinzips nach vorherrschendem Verständnis angelegt ist. Es geht der Frage nach, wie sich die ebenso verfassungsrechtlich verankerten Gleichheitsgarantien in Art. 3 Abs. 2 und 3 GG zu dieser Ungleichheitslage verhalten und inwiefern die sich dabei ausdrückenden intersektionalen Diskriminierungserfahrungen der Frauen Berücksichtigung finden können. Hierbei wird insbesondere für eine Zusammenschau der Gleichheitsgarantien mit dem Sozialstaatsprinzip plädiert. Die im Schwerpunkt verfassungsrechtliche Untersuchung baut auf Ansätzen der Critical Legal Studies auf und mündet in einen rechtspolitischen Vorschlag zur Beseitigung der Ungleichheitslage auf einfachgesetzlicher Ebene.