Lina K. Irscheid, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Künstliche Intelligenz als Entscheidungsgrundlage im Klimaanpassungsrecht

Urbane Gebiete im gesamten Bundesgebiet sind immer häufiger und breitflächiger von den Folgen des Klimawandels betroffen. Eine besondere Gefahr für Leib und Leben sowie für die städtische Infrastruktur geht dabei sowohl von Extremwetterereignissen als auch von langsam voranschreitenden klimatischen Veränderungen aus. Um für den Eintritt dieser Klimafolgen vorzusorgen und effektiv auf diese reagieren zu können, müssen parallel zu den auf globaler Ebene unternommenen Anstrengungen zum Klimaschutz auch konkrete Anpassungsmaßnahmen auf regionaler Ebene getroffen werden. Um geeignete Anpassungsmaßnahmen zu identifizieren, kann wiederum die rasant fortschreitende technische Entwicklung nutzbar gemacht werden. Es werden Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt, die in der Lage sind, die Auswirkungen von Klimafolgen zu simulieren. Die Arbeit greift die Schnittstelle zwischen der technischen Innovation und dem Klimaanpassungsrecht auf. Sie beschäftigt sich mit den Potenzialen und Risiken des Einsatzes von KI für die Klimaanpassungsplanung und diskutiert, inwieweit die Einbeziehung von Berechnungen einer KI in Verfahren und Entscheidungen innerhalb der kommunalen Klimaanpassungsplanung einen Mehrwert gegenüber der bisherigen Praxis bietet. Dafür sollen die Potenziale des Einsatzes der Technologie den rechtlichen Risiken gegenübergestellt werden. Neben der Analyse des derzeitigen Rechtsrahmens, wird diskutiert, inwieweit dieser modifiziert werden sollte, um die Potenziale der Technologie zu realisieren und eine verfassungs- und rechtskonforme Nutzung innovativer Technologien für die Klimaanpassung zu ermöglichen.