Miriam Kreuzer, Akademie der bildenden Künste Wien

caring urbanism:  solidarisch und demokratisch Sorgen in urbanen Räumen

Die geplante Dissertation hat die theoretische Weiterentwicklung von caring with hinsichtlich einer urbanistischen Theorie zum Ziel. Im ersten Schritt wird der Forschungsstand zu caring with — einer demokratischen und solidarischen Form der Sorge, die 2013 von Joan Tronto formuliert wurde und seitdem im Care-Diskurs weder breit rezipiert noch weiterentwickelt wurde — erarbeitet. Um das bestehende Konzept von caring with in Bezug auf die Aspekte Sorgepraktik, Sorgebeziehung und Ethics of Care« theoretisch weiterzuentwickeln, wird caring with in seinem situierten Praktiziertwerden untersucht. Dazu werden drei urbane Praktiken in Deutschland identifiziert, welche Ausdruck einer demokratischen und solidarischen Sorge sind. Die praxisbasierte Analyse dieser Praktiken umfasst das Besuchen der jeweiligen urbanen Kontexte, das Führen semistrukturierter Interviews mit beteiligten urbanen Praktiker*innen und Engagierten sowie ein kollektives Reflektionsformat für alle Beteiligten. Das gesammelte Wissen sowie die gewonnenen Erkenntnisse werden innerhalb verschiedener Mappings in Bezug zu deren urbanen Kontext gesetzt. Der Fokus der Analyse liegt hierbei auf der Erarbeitung praktischer, relationaler und politischer Dimensionen von caring with sowie dessen räumlicher Verankerung. Basierend darauf wird die Konzeptualisierung eines Caring Urbanism erarbeitet. Dieser geht von der Kritik an ungleichverteilten Möglichkeiten urbanen Raum mitzugestalten aus und frägt unter Einbezug der feminist spatial practice nach einer Alternative. Caring with als ein Plädoyer für die solidarische und demokratische Sorge um einander dient hierzu als theoretischer Ausgangspunkt. Somit beschreibt der caring urbanism, auf welche Art und Weise urbane Räume sorgender gestaltet werden können, und erarbeitetet dazu die Konzepte urban infrastructures of care und sorgende urbane Praxis.