Grußwort zur Verleihung des Anne-Klein-Frauenpreis 2024

Grußwort

Grußwort der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lisa Paus, MdB

Lisa Paus steht in hinter einem Redepult. Sie trägt eine lila-farbene Jacke. Vor ihr steht der Anne-Klein-Frauenpreis.

Liebe Frau Sporysh,
Exzellenz,
liebe Frau Scholz und liebe Vertreter*innen der Heinrich-Böll-Stiftung,
liebe Jamila Schäfer,
liebe Sylvia Löhrmann, Prof. Dr. Michaele Schreyer,
liebe Jutta Wagner,
liebe Freundinnen und Freunde der Ukraine,
sehr verehrte Damen und Herren,

Ich habe Anne Klein noch erleben dürfen. Was für eine Frau! Wie zielstrebig und mit welcher Kraft sie als Juristin, Frauenrechtlerin, Feministin nach Wegen suchte, die Gesellschaft gerechter zu machen! Mutig. Klar. Klug. In ihrer Kanzlei. Im Senat. In ihrem Alltag – so stark, so handfest. Das hat mich schwer beeindruckt; bis heute.

Ich glaube, Anne Klein hätte es sehr gefallen, diesen nach ihr benannten Preis heute an Yuliya Sporysh zu verleihen: Was für eine würdige Preisträgerin!

Liebe Frau Sporysh, ich möchte der Laudatio nicht vorgreifen. Aber nach zwei Jahren und sechs Tagen Krieg in Ihrem Land möchte ich Ihnen und all den Frauen in der Ukraine, denen Sie in dieser hart umkämpften Zeit beistehen, sagen: Wir sind an Ihrer Seite!

Und wir werden auch dann an Ihrer Seite sein, wenn es um eine feministische Nachkriegsordnung in der Ukraine geht! Darum, beim Wiederaufbau die Frauen stärker einzubinden denn je!

Ich freue mich, Sie in wenigen Tagen bei der UN Frauenrechtskonvention in New York wiederzusehen. Lassen Sie uns auch anschließend weiter austauschen, was wir tun können, um Sie und Ihr Engagement für Frauen in Ihrem Land zu unterstützen.

Gesellschaften sind friedlicher und stabiler, wenn Frauen sie aktiv mitgestalten.
Wenn sie Geschlechtergerechtigkeit großschreiben und leben. Darum ist uns die Agenda „Frauen, Frieden und Sicherheit“ so wichtig: Sie konzentriert sich auf die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Mädchen in Friedensprozessen; auf ihren Schutz in bewaffneten Konflikten – konkret den Schutz vor sexualisierter und geschlechtsspezifischer Gewalt. Wie wichtig diese Arbeit ist – wie überlebenswichtig – das zeigen Sie, liebe Frau Sporysh, täglich mit Ihrer NGO „Girls“. Ich bin überzeugt: Wir brauchen Gender-Mainstreaming auch in der Friedens- und Sicherheitspolitik! Frauen müssen mitentscheiden – wie Konflikte vermieden, Frieden verhandelt und Wiederaufbau gelingen kann.

Rund 715.000 ukrainische Frauen sind nach Deutschland geflüchtet. Mein Ministerium versucht, sie zielgerichtet zu unterstützen – v.a. die nun alleinerziehenden Mütter. Ebenso zielgerichtet möchten wir helfen, wenn der Krieg hoffentlich bald endet und der Wiederaufbau ansteht: Um Frauen, die am Aufbau der neuen Ukraine mitwirken wollen, zu integrieren, gleichzustellen, zu fördern – Ich weiß, wie wichtig auch Ihnen das ist, liebe Frau Sporysh.

Ich danke Ihnen von Herzen für Ihre Arbeit und gratuliere zu dieser Auszeichnung!