Heinrich Bölls erste literarische Werke

Sie befinden sich im "Kapitel 1: Schulzeit im Nationalsozialismus (1917 bis 1939)".

1936 beginnt Heinrich Böll mit ersten schriftstellerischen Versuchen. Als Zeugnis hiervon findet sich im Nachlaß neben Erzählungen und Gedichten auch das Manuskript "Die Brennenden", das die im späteren Werk fortwirkende thematische Konstellation von Religion (Kirche) und Liebe erstmals anlegt. Neben dem darin für ihn besonders eindrücklichen Umstand einer überwiegend von der katholischen Kirche geprägten Stadt nennt er im Rückblick als ihn zu dieser Zeit beeinflussende Autoren u.a. Fjodor M. Dostojewskij, Georges Bernanos, Léon Bloy und Johann Peter Hebel.

"Ich habe dann in dieser Zwischenzeit, sagen wir, zwischen Frühjahr 38 und Herbst 38, viel geschrieben. Ich war zu Hause, ich half meinem Vater ein bißchen im Büro und im Geschäft, auch praktisch, er machte Tischlerarbeiten. Ich war zwar nicht sehr begabt als Tischler, aber als Hilfsarbeiter vielleicht zu gebrauchen, habe diese Zeit auf eine seltsame Weise außerhalb der Zeit verbracht, es war eine Art innere Zurückziehung, ich will nicht sagen Emigration. Ich habe viel geschrieben, Kurzgeschichten, Gedichte, einen Roman, und dann kam unvermeidlicherweise meine Einberufung zum Arbeitsdienst, Reichsarbeitsdienst hieß das, und das war eine reine Terrororganisation."

(Aus einem Interview mit René Wintzen, 1978)


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