Dossier: Neo-Extraktivismus in Lateinamerika
Seit Mitte der 1990er Jahre setzt Lateinamerika wieder verstärkt auf ein Entwicklungsmodell, das auf der Ausbeutung natürlicher Ressourcen beruht. In einigen Ländern wird deshalb auch von einer „Reprimarisierung“ der Wirtschaft gesprochen, d.h. der Rohstoffabbau gewinnt innerhalb der Gesamtwirtschaft an Bedeutung, während die verarbeitende Industrie zumindest relativ abnimmt.
Unter dem Begriff „Neo-Extraktivismus" wird eine post-neoliberale Variante des klassischen rohstoffbasierten Wirtschaftsmodells diskutiert, in der über Rohstoffeinnahmen vermehrt Entwicklungs- und Sozialprogramme finanziert werden. Die negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen der Rohstoffausbeutung bleiben jedoch bestehen.
Zum Thema „Rohstoffausbeutung und die Zukunft der Demokratie in Lateinamerika – Befunde und Herausforderungen“ fand am 13./14. Mai 2014 in der Heinrich-Böll-Stiftung eine internationale Konferenz statt. Knapp 300 Gäste und 25 Referent/innen aus Lateinamerika, Deutschland und Europa diskutierten die lateinamerikanischen Extraktionsökonomien und ihre Implikationen für die Demokratie.
Die Vorträge am 14. Mai wurden durch das Common Future Projekt ecapio gefilmt und sind als Videos (jeweils im Original: deutsch, spanisch, portugiesisch) hier zu sehen: www.ecapio.org
Die Videolinks zu den einzelnen Vorträgen finden sie nach Themen sortiert in diesem Dossier.