Dossier zum COP 22 Klimagipfel in Marrakesch

Im internationalen Klimaschutz scheint die Weltgemeinschaft gerade all das aufholen zu wollen, was sie über Jahrzehnte hinweg versäumt hat. Auf der COP 21 in Paris einigten sich erstmals alle Länder darauf, ihren Ausstoß an Treibhausgasen zu senken. Sogar das 1,5-Grad-Limit, das viele bereits aufgegeben hatten, wurde wiederbelebt und im Klimaabkommen festgehalten. Und nicht einmal ein Jahr nach dem Gipfel haben genügend Länder das Abkommen ratifiziert, um das nötige Quorum zu erfüllen, damit es heute (4. November 2016)  in Kraft treten kann.

Auf dem UN-Klimagipfel, der vom 7. bis 18. November in Marrakesch stattfindet, geht es nun um die Ausgestaltung des Pariser Klimavertrags. Viele strittige Punkte wie z.B. Klimawandelschäden und -verluste, die Zukunft des Emissionshandels und die Finanzierung für die ärmsten Staaten stehen auf der Agenda. Die COP 22 sollte aber nicht als technischer Gipfel missverstanden werden, sondern als Chance, die nötige Transformation endlich einzuleiten.

Publikation zur COP 22

Kurswechsel 1,5°: Wege in eine klimagerechte Zukunft

Publikation
In Paris wurde 2015 beschlossen, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu halten. Die hauptsächlich vorgeschlagenen Wege setzen auf riskante und kostspielige Technologien. Welche Alternativen für einen Kurswechsel möglich und nötig sind, zeigt diese Publikation.

CO2 als Maß aller Dinge

Der Klimawandel ist real. Doch diese Bedrohung wird fast ausschließlich als ein Problem zu hoher CO2-Emissionen wahrgenommen. Die Autor/innen dieser Publikation berichtigen die berühmte Formel, wonach man nur managen kann, was in Zahlen aufbereitet ist.

Veranstaltungen der Heinrich-Böll-Stiftung in Marrakesch

Offizielles Side Event bei der COP 22
9. November, 15-16:30 Uhr, Konferenzzentrum Bab Ighli, Marrakesch, Raum Bering
“The 1.5°C challenge: Promises and Pitfalls of Technofix Climate Politics” in Kooperation mit Misereor und Action Aid, 9 November, 3 – 4.30 pm, Blue Zone (COP access badge needed)

Das Pariser Abkommen lässt viele Menschen hoffen - vor allem die vom Klimawandel besonders Betroffenen. Ein Schlüssel für die Zukunft könnte die Entscheidung sein, dass „Anstrengungen unternommen werden, um den Temperaturanstieg auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen“. Zahlreiche Experten fragen sich jedoch, ob und wie dieses Ziel erreicht werden kann. Die bisherigen Eigenverpflichtungen der Staaten reichen dazu nicht aus. Angesichts dessen wächst der Drang nach unerprobten und riskanten Technologien um die Erwärmung aufzuhalten. Auf dem Side Event werden die nachhaltigen und gerechten Alternativen zu diesen fragwürdigen „technofixes“ diskutiert.

Green Zone
⦁ 10. Nov, 17:00-18:30: Analysis of the Electoral Manifestos of Morocco’s Political Parties, Green Zone, Room/Salle Draa
⦁ 14. Nov, 13:00-14:30, Why 100% of Climate Finance must be Gender-Responsive, Green Zone, Room/Salle Souss
⦁ 15. Nov, 13:00-14:30, Climate Governance and the Role of Climate Finance in Morocco Green Zone, Room/Salle Souss
⦁ 15. Nov 19-20:30 GCFWatch: CSO efforts to ensure the Green Climate Fund supports developing countries' inclusive and just transformation", Green Zone, Room/Salle Oum Errabia

Veranstaltungen im Riad Al Jazira, 8 Derb Mayara, Altstadt/Medina (Sidi Ben Slimane), Marrakesch
⦁ 14. Nov, 17:00-19:00 Perspectives: Climate Activism in the MENA region
⦁ 15. Nov, 19:30-21:00 Energy Scenarii and energy policy making in North Africa: The cases of Egypt and Morocco
⦁ 16. Nov, 17:00-19:00: Enlarging the Climate Ambition: the EU and (South) East Europe.