Nukleare Rüstungskontrolle

Drei Jahrzehnte nach Ende des Kalten Krieges sind die nuklearen Gefahren weltweit wieder gewachsen. Die neue nukleare Bedrohungslage hat dabei mehrere Ursachen: die gesamte Rüstungskontrollarchitektur, die mühsam über Jahrzehnte zwischen dem Westen und Moskau aufgebaut wurde, erlebt einen schleichenden Niedergang. Gleichzeitig droht Russland im Zuge seines Angriffskrieges gegen die Ukraine offen mit dem Einsatz von Kernwaffen und unterläuft damit das jahrzehntealte "nukleare Tabu". Jenseits von NATO und Russland, in deren Besitz sich 90 Prozent der weltweiten Atomwaffen befinden, beginnt aber eine langsame Aufholjagd kleinerer Nuklearmächte, von China über Indien bis Pakistan. Nordkorea ist allen internationalen Bemühungen zum Trotz dem Club der Atommächte beigetreten und Iran bewegt sich seit zwei Jahrzehnten an der Schwelle der Atomwaffenfähigkeit.

In dieser schwierigen Gemengelage gibt es aber auch Hoffnung: eine wachsende Anzahl von Staaten - unterstützt von zivilgesellschaftlichen Initiativen wie der International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN) - macht sich international für ein vollständiges Verbot von Kernwaffen stark. Der Atomwaffenverbotsvertrag aus dem Jahr 2021 ist stärkster Ausdruck dieser Bemühungen um weltweite nukleare Abrüstung.

Publikation

Nukleare Abrüstung

Ost- und mitteleuropäische Analysen zur nuklearen Abrüstung

In Zusammenarbeit mit ICAN International hat die Heinrich-Böll-Stiftung vier Nachwuchswissenschaftler*innen aus Russland, Tschechien, Polen und der Ukraine unterstützt, um neue Analysen zur nuklearen Abrüstung in Ost- und Mitteleuropa zu schreiben.