Lothar Probst
Professor für Politikwissenschaft (Universität Bremen)

Prof. em. Dr. Lothar Probst (ehemaliger Leiter des Arbeitsbereichs Wahl-, Parteien- und Partizipationsforschung am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bremen), Jahrgang 1952, studierte in den 1970er Jahren Deutsch, Geschichte und Politik an der Pädagogischen Hochschule Bielefeld und war zunächst als Lehrer tätig. Ende der 1980er Jahre nahm er noch einmal ein Studium in Politik- und Kulturwissenschaften an der Universität Bremen auf und promovierte dort 1992 mit einer Arbeit über die ostdeutschen Bürgerbewegungen.

Ab 1989 arbeitete er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter, ab 1993 zugleich auch als Geschäftsführer des Instituts für kulturwissenschaftliche Deutschlandstudien an der Universität Bremen. Im Jahr 2002 wechselte er als Geschäftsführer an das Institut für interkulturelle und Internationale Studien im Fachbereich 8 (Sozialwissenschaften) der Universität Bremen. 2007 wurde er zum Professor am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bremen ernannt.

In den o.a. Funktionen hat er 1995 für die Enquetekommission des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern eine Forschungsstudie zur „Geschichte der Wende“ erarbeitet und 2001 für die Enquetekommission „Zukunft des bürgerlichen Engagements“ des Deutschen Bundestages ein Gutachten über „Politische Partizipation und bürgerschaftliches Engagement in Ostdeutschland“ erstellt.

Bis 2007 war Lothar Probst u.a. als Vorstands- und Jurymitglied des Vereins Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken Bremen ehrenamtlich tätig. Bei der Heinrich-Böll-Stiftung war er zwischen 1996 und 2004 Mitglied der Mitgliederversammlung. In dieser Funktion hat er auch die Grüne Akademie mit auf den Weg gebracht und war zunächst zwischen 1999 und 2001 ihr Mitglied. Nach einer Pause von drei Jahren ist er seit November 2004 wieder Mitglied der Grünen Akademie und seit acht Jahren in deren Beirat vertreten.

Zu seinen inhaltlichen Schwerpunkten und Forschungsinteressen zählen Wahlen, Parteien, politische Kommunikation und Kultur und Demokratietheorie. Im Rahmen seiner Forschungstätigkeit veröffentlichte er zahlreiche Bücher und ca. 100 Beiträge in Fachzeitschriften und Büchern.

Als Parteienforscher hat er auch politische Parteien, Politiker und politische Institutionen beraten. Darüber hinaus ist er regelmäßiger Gesprächspartner für öffentliche Medien (Zeitungen, Fernsehen und Rundfunk). Von 2009 bis 2018 war er bei allen in Deutschland stattfindenden Wahlen Wahlexperte im Studio des Fernsehsenders Phoenix. Seit seiner Pensionierung arbeitet er u.a. im Bremer Netzwerk Bürgerbeteiligung mit.

Einige seiner zahlreichen Pubikationen sind:

After the GDR: Ostdeutsche Bürgerbewegungen und Perspektiven der Demokratie (1993), New Perspectives on the Old GDR and Young Länder (zusammen mit Laurence McFalls, 2001), German Studies – zwischen Kultur- und Sozialwissenschaften (zusammen mit Walter Schmitz, 2002) und Die Entdeckung der Freiheit. Amerika im Denken Hannah Arendts (zusammen mit Winfried Thaa, 2003).