Unsere Gäste im Haus Langenbroich 2009

Andreas Damtoz

Bildender Künstler aus Indonesien (Jahrgang 1962). Im jahr 1995 gründete er zusammen mit seiner Frau, der Lyrikerin Dorothea Rosa Herliany, den Verlag Indonesia Tera. Seither hat er nahezu 200 Bücher gestaltet und publiziert. 2001 wurde er mit dem Preis  des indonesischen Verlegerverbandes für Design ausgezeichnet. Er ist herausgeber des halbjährlich erscheinenden Kulturjournals Kolong Budaya und leitet seit 2005 „Left Studios“, eine Firma für Design, Werbung und Promotion. Seine Arbeiten waren 2009 in der nationalen Borodur Kunstaustellung auf Java sowie auf Schloss Burgau in Düren zu sehen.


Shadi Sadre

Journalistin und Rechtsanwältin aus dem Iran (Jahrgang 1974). Als prominente Strafverteidigerin und Frauenrechtlerin setzt sie sich gegen diskriminierende Gesetze in Iran ein. Sie ist Mitbegründerin der Kampagne „Stop Stoning Forever“, gründete das Internetportal „Zanan-e Iran“ (Frauen im Iran) und leitet die Website Meydaan.net (Women‘s Field). Als Rechtsanwältin hat sie zahlreiche Frauenrechtlerinnen und Journalistinnen vertreten, u.a. die Menschenrechtsaktivistin Shiva Nazar Ahari. Im Juli 2009 wurde sie in Teheran verschleppt und inhaftiert. Aufgrund des internationalen Drucks kam sie frei und konnte den Iran verlassen.


Dorothea Rosa Herliany

Philologin und Schriftstellerin aus Indonesien (Jahrgang 1963). 1987 erschien ihre erste Lyriksammlung Nyany-ian Gaduh (Lauter Gesang). Seither hat sie über zwanzig Bücher veröffentlicht und wurde mehrfach ausgezeichnet.  Spätestens sei ihrer Lyriksammlung „Kill the Radio“ (2001) zählt sie zu den bedeutendsten Vertreterinnen der zeitgenössischen indonesischen Lyrik. Ihr Werk gilt als feministisch, die literarische Qualität ihrer Texte wird von den Kritikern einhellig gewürdigt. Gedichte in deutscher  Übersetzung in : „ORIENTIERUNGEN: Zeitschrift zu Kultur Asiens“ (2001) sowie „Schenk mir alles was die Männer nicht besitzen“ (2009), bilinguale und multimediale CD, ulme-mini-Verlag.


Pinar Selek

Autorin, Soziologin und Journalistin aus Istanbul/Türkei (Jahrgang 1971). Sie ist Mitbegründerin der Frauenkooperative Amargi, organisierte Frauentreffen für Dialog und Austausch in kurdischen Städten und engagierte sich für staatliche Gewaltopfer. 1999 wurde sie in der Türkei angeklagt, gefoltert, zweieinhalb Jahre inhaftiert und schließlich freigesprochen. Sie schreibt für türkische und kurdische Zeitungen und hat bisher vier Bücher veröffentlicht. Im Jahr 2004 erschien Barismadik (Wir haben keinen Frieden geschlossen), in dem sie die Friedensbewegung und den Militarismus in der Türkei analysiert. Ihr jüngstes Buch Sürüne sürüne erkek olmak («Zum Mann gehätschelt. Zum Mann gedrillt») über männliche Identität in der Türkei ist im März 2010 im Berliner Orlanda Verlag erschiene


Babangoni Kubvala Chisale

 Lyriker und Performer aus Malawi (Jahrgang 1981). Bei seinen Lesungen tritt er in den traditionellen Gewändern Malawis auf. Entsprechend seiner Tradition und Kultur möchte er mit seinen Rezitationen moralische Botschaften an die Zuhörer vermitteln. Auf seinem Album Dale Zili Maliseche (Demokratie ist nackt in Afrika) beschäftigt sich Babangoni mit der politischen Situation Malawis. In Berlin trat er mit einer vielbeachteten Performance bei der Gala zum 10. Geburtstag der Lyrikplattform «lyrikline» auf.


 Ajith Herath

 Lyriker, Journalist und Karikaturist aus Sri Lanka (Jahrgang 1967). 1989 wurde er aufgrund seiner Teilnahme an einer regierungskritischen Demonstration verhaftet, gefoltert und für vier Jahre inhaftiert. Nach seiner Freilassung machte er sich als Autor, Lyriker und Karikaturist gegen Rassismus und Militarismus einen Namen. 1995 schloss er sich der Redaktion der Wochenzeitschrift «Hiru Group» an. Um die Redaktion gründete sich eine Gruppe politischer Aktivisten, die sich für Frieden mit den Tamilen und für Pressefreiheit engagierte. Im Jahr 2008 musste er aufgrund von Todesdrohungen sein Land verlassen.