Unsere Gäste im Haus Langenbroich 2011

Alaa Khaled

 Schriftsteller aus Alexandria/Ägypten (Jahrgang 1960), wurde nach dem Studium der Biochemie als Lyriker, Essayist und Romanautor bekannt. Seine journalistischen Texte haben literarische Züge, seine Prosa ist teils poetisch, teils journalistisch gefärbt. Khaled ist ein entschiedener Gegner jeglicher Normen, die den Einzelnen Denk- und Verhaltensmuster aufzwingen. Bekannt ist Khaled auch als Herausgeber der Kulturzeitschrift Amkenah, die in der arabischen Welt hohes Ansehen genießt. Khaleds Reportage «Everything Happens Quietly With No Surprises» wurde 2005 für den Lettre Ulysses Award nominiert. Zuletzt auf Deutsch erschienen: «Das Buch des Flusses Nil», Lettre International, Nr. 71.


Ali Badr

Schriftsteller aus Bagdad/Irak (Jahrgang 1964). Er ist einer der bekanntesten arabischen Autoren seiner Generation. 1996 legte er zum Abschluss seines Studiums der französischen Literatur eine Arbeit über Roland Barthes vor, woraufhin er von der Universität ausgeschlossen wurde. Bekannt machte ihn sein Roman «Papa Sartre» über den Existenzialismus im Bagdad der 50er und 60er Jahre. Noch weiter zurück in die Geschichte geht er mit seinem Roman «Das nackte Gastmahl». Dort beschreibt er ausgehend vom späten 19. Jahrhundert den Beginn der arabischen Neuzeit.


Alhierd Bacharevic´

 Schriftsteller aus Minsk/Belarus (1975). Er veröffentlichte mehrere Erzählbände und Romane in unabhängigen Minsker Verlagen. Für seinen Roman «Praktisches Hilfswerk zur Zerstörung der Städte» erhielt er 2002 den einzigen unabhängigen belarussischen Literaturpreis «Hliniany Viales» für das beste Buch des Jahres. Inzwischen sind seine Werke in Belarus verboten. Auf Deutsch erschienen: Erzählungen und Gedichte in den Anthologien «Frontlinie-1», «Frontlinie-2» und in den Zeitschriften Lichtungen, Literatur und Kritik und Schöngeist sowie der Roman «Die Elster auf dem Galgen» im Leipziger Literatur Verlag 2010.


Zvonko Karanovic´

 Schriftsteller aus Nis/Serbien (Jahrgang 1959). Er lebt als Herausgeber, Journalist, Radiosprecher und DJ in Belgrad. Seit 1990 hat er zahlreiche Lyrikbände und eine Romantrilogie mit dem Titel «Das Tagebuch eines Deserteurs» veröffentlicht. Er schreibt über die in Serbien immer noch verdrängten Kriegsjahre und besticht durch geistige Unabhängigkeit, die er nicht nur unter dem Miloševic´-Regime unter Beweis stellte. Auf Deutsch erschienen ist die Anthologie «Eintrittskarte/ Ulaznica» im Drava-Verlag, Klagenfurt 2011.


German Sadulajew

 Schriftsteller aus St. Petersburg/Russland (Jahrgang 1973), geboren in Tschetschenien als Sohn russisch-tschetschenischer Eltern. Nach Jobs auf dem Bau und bei einer indischen Tabakkompanie absolvierte er in Petersburg ein Jurastudium, wo er heute als Rechtsanwalt arbeitet. Schon als Kind begann er Gedichte zu schreiben, später Songtexte, dann mehrere Erzählungen und Novellen. Noch vor der Erstveröffentlichung in der Zeitschrift Snamja kursierte sein Roman «Ich bin ein Tschetschene» in Künstlerkreisen und wurde für das Theater adaptiert. Es ist ein Buch über Russen und Tschetschenen, über den Krieg und das lange Leiden danach. Auf Deutsch erschienen bei Amman Verlag, Zürich 2009.


Chang Ping

 Journalist aus Sichuan/ VR China (Jahrgang 1968), gehört zu den bekanntesten Kommentatoren der chinesischen Zeitgeschichte. Als Leiter der Nachrichtenabteilung der Southern Weekly und stellvertretender Chefredakteur der Southern Metropolis Weekly machte er sich in China einen Namen. Durch seine scharfen Reportagen und seinen Einsatz für die freie Meinungsäußerung geriet er unter Druck. Da er immer wieder politisch sensible Themen aufgriff, hat ihn die einflussreiche Verlagsleitung der Southern Media Group entlassen.


Liao Zenghu,

Pseudonym Ye Kai, Schriftsteller aus Shanghai/VR China (Jahrgang 1969). Er ist Doktor der modernen chinesischen Literatur und arbeitet als Redaktionsleiter für die renommierte Literaturzeitschrift Harvest (Shou Huo). In der von ihm herausgegebenen Essayreihe «Chinese Teaching and Study» geht es um die Qualität chinesischer Schulbücher. Als Literaturkritiker hat er 2008 eine kritische Biografie des berühmten chinesischen Schriftstellers Mo Yan herausgebracht. In seinem Roman «Der Weg zum Reichtum» beschreibt er die gesellschaftlichen Verhältnisse im chinesischen Kapitalismus.


Hassouna Mosbahi

 Schriftsteller aus Tunis/Tunesien (Jahrgang 1950), wurde als Sohn einer kinderreichen Beduinenfamilie im Hinterland von Kairuan geboren. Bereits als Jugendlicher begann er Erzählungen zu schreiben, mit denen er 1968 den Preis des tunesischen Rundfunks gewann. Längere Studienaufenthalte in Paris, Madrid und London führten ihn 1985 nach München, wo er bis 2004 als Journalist, Literaturkritiker und freier Schriftsteller lebte, bevor er nach Tunesien zurückkehrte. Auf Deutsch sind mehrere seiner Bücher erschienen. Für seinen Roman «Rückkehr nach Tarschisch» erhielt 2000 den Tukan-Preis der Stadt München.


Magomed Toriev

investigativer Journalist aus Inguschetien/Russland (Jahrgang 1978). Er arbeitet unter anderem für Radio Free Europe/Radio Liberty, für die oppositionelle inguschetische Website Ingushetia.org und die Caucusus Times.