A wie Authentizität: Warum es so anstrengend ist, man selbst zu sein - mit Diedrich Diederichsen

Der Poptheoretiker Diedrich Diederichsen fragt nach Ursprung und Geschichte des Ideals der Authentizität.

Weiße Eier und ein goldenes Ei

Auf den ersten Blick erscheinen die Forderungen paradox, die die moderne Arbeitswelt an uns richtet: „sei wie du bist!“ und  „erfinde dich immer wieder neu!“ Aber, so lautet die Kernthese des Poptheoretikers Diedrich Diederichsen, im letzten Schritt erfüllen diese scheinbar gegensätzlichen Imperative denselben Zweck: die Zurichtung des Menschen für den flexiblen Dienstleistungskapitalismus. Der Vortrag fragt nach Ursprung und Geschichte des Ideals der Authentizität.

 

Mit: Diedrich Diederichsen

Diedrich Diederichsen, Jahrgang 1957, ist Kulturwissenschaftler und Journalist. Er lehrt  an der Akademie der bildenden Künste Wien Theorie, Praxis und Vermittlung von Gegenwartskunst.

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Hintergrund
Wie wollen wir leben? Und: In welcher Welt leben wir eigentlich? So banal es klingt, es gehört zum Schwierigsten, Abstand zu gewinnen – auf die Höhe zu gehen – um das eigene Jetzt klarer zu sehen. Zeitgeistige Bestseller gibt es viele, erhellende Zeitdiagnose selten. Dabei käme es gerade in den aktuellen Krisenzeiten darauf an, besser zu verstehen, was vor sich geht. Schauen wir also, wo aus verschiedenen disziplinären Richtungen interessante Perspektiven auf unsere Gegenwart eröffnet werden. Versuchen wir einen ungewohnten, gerne auch schrägen  Blick, der uns die Gegenwart anders sehen lässt. 35 Jahre nach den „Stichworten zur ‚geistigen Lage der Zeit‘“ nehmen wir mit der Vortragsreihe das Experiment nochmals auf. Die Grüne Akademie befragt Intellektuelle zu zentralen gesellschafts- und kulturdiagnostischen Stichworten unserer Zeit. Was im Einzelnen assoziativ ist, kann als Ganzes Licht werfen in das Dunkel der gesellschaftlichen Situation. Kommen Sie mit uns auf die Höhe (der Zeit). In den nächsten Monaten und Jahren buchstabieren wir das Alphabet durch, von A wie Authentizität über D wie Drastik, J wie Jugend, ewige bis R wie Retro und Z wie Zombie.

 

In Medienpartnerschaft mit taz und Freitag.