Podcast: Europäische Reform der Pflegepolitik

Dieses Interview mit Elisabeth Scharfenberg (Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen) wurde am Rande der Tagung "Deutschland im Pflegenotstand – Perspektiven und Probleme von Care Migration" in der Heinrich-Böll-Stiftung am 11. März 2014, geführt.

Frau Scharfenberg erläutert darin die Probleme im Bereich Care Migration und zeigt Lösungen auf für eine umfassende Reform der Pflegepolitik. Sie macht auch klar, wie eine Reform der Pflegeversicherung aussehen muss und wie die Situation von Pflegemigrantinnen verbessert werden kann.

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Zur Person:
Elisabeth Scharfenberg (MdB) ist Sprecherin für Pflege und Altenpolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Sie ist Mitglied im Kuratorium Deutsche Altershilfe und im Landeskuratorium Bayern des Internationalen Bundes (IB). Darüber hinaus ist sie Beirat im Projekt des IFAF Instituts Berlin zu "Gleichgeschlechtliche Lebensweisen und Selbstbestimmung im Alter" (GLESA). Seit 2005 ist Elisabeth Scharfenberg Mitglied des Deutschen Bundestages und dort Mitglied im Gesundheits-ausschuss und Sprecherin für Pflege- und Altenpolitk.

Zur Tagung
"Deutschland im Pflegenotstand – Perspektiven und Probleme von Care Migration" (in Kooperation mit dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP), der International Domestic Workers‘ Federation (IDWF) und dem Gunda-Werner-Institut der Heinrich-Böll-Stiftung)

In Deutschland – wie auch im Rest Europas – steigt die Zahl der Hochbetagten drastisch an. Diese auf der einen Seite erfreuliche Perspektive angesichts einer im Durchschnitt höheren Lebenserwartung bringt auf der anderen Seite mit sich, dass mehr Menschen in ihrem Alltag eingeschränkt und auf (fremde) Hilfe angewiesen sind. Die Alterung der Gesellschaft wird eine weitere Zunahme bewirken. Die Zahl Pflegedürftiger nimmt stetig zu, während es bereits akut an qualifizierten Pflegekräften mangelt. Das Angebot an bezahlbaren Pflegedienstleistungen steigt nicht äquivalent zur Nachfrage. Dazu wollen die Menschen in der Regel so lange wie möglich zu Hause leben und dort gepflegt werden.

Laut Pflegestatistik waren 2011 etwa 2,5 Mio. Menschen als pflegebedürftig eingestuft. 70 Prozent aller Pflegebedürftigen wurden zuhause versorgt - entweder mit oder ohne Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst. In teil- und vollstationären Einrichtungen wurden rund 30 Prozent der Pflegebedürftigen betreut. Die Tagung will die Mikroentscheidungsebene in Familien mit der transnationalen Arbeitsmarktebene von Care Migration auf der Makroebene zusammenbringen.

Welche Ursachen sind für den Pflegenotstand in Deutschland verantwortlich und wie wirkt sich dieser aus? Was wird gegen den Pflegenotstand unternommen? Wie gehen wir mit unseren Pflegebedürftigen um? Wer übernimmt Verantwortung für eine menschenwürdige Pflege? Welche Rolle spielt die Pflegemigration und welche Situation finden Pflegemigrant/innen in Deutschland vor?