N wie Neofeudalismus - Die Wiederkehr der Ständegesellschaft - mit Sighard Neckel

Vortrag

Im Finanzmarktkapitalismus werden Einkommen und Macht nach vormodernen Mustern verteilt, so die These des Hamburger Soziologen Sighard Neckel. Am 30. Mai 2016 sprach er in der Heinrich-Böll-Stiftung über die Illusion gerechter Märkte, ererbte Privilegien und die Wiederkehr ständischer Ungleichheit.

Im Finanzmarktkapitalismus werden Einkommen und Macht nach vormodernen Mustern verteilt, so die These des Hamburger Soziologen Sighard Neckel. Am 30. Mai 2016 sprach er in der Heinrich-Böll-Stiftung über die Illusion gerechter Märkte, ererbte Privilegien und die Wiederkehr ständischer Ungleichheit.

Gegenwärtig führt der Kapitalismus die Weltgesellschaft zurück in längst vergangene Zeiten: Während auf der einen Seite die Zahl derjenigen beständig wächst, die unter Bedingen arbeiten, die eher an Leibeigenschaft und Sklaverei erinnern als an bürgerlich-kapitalistische Vertragsverhältnisse, werden in der Beletage die Privilegien nach ebenso vormodernen Methoden verteilt: Reichtum wird vor allem vererbt, eine ständisch organisierte Managerklasse schanzt sich exorbitante Gehälter zu.  

Entlang dieser Beobachtung analysiert der Hamburger Soziologe Sighard Neckel in seinem Vortrag die paradoxe Entwicklung des modernen Kapitalismus vorwärts in die Vergangenheit.

Video-Mitschnitt der Veranstaltung "Neofeudalismus - Die Wiederkehr der Ständegesellschaft" am 30. Mai 2016

 

Neofeudalismus - Die Wiederkehr der Ständegesellschaft - Heinrich-Böll-Stiftung

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Mit:

  • Sighard Neckel, Soziologe, Universität Hamburg

Moderation: Peter Siller, Jurist und Philosoph, Heinrich-Böll-Stiftung

 

Audio-Mitschnitt der Veranstaltung

 

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Hintergrund
In welcher Welt leben wir? So banal es klingt, es gehört zum Schwierigsten, Abstand zu gewinnen – auf die Höhe zu gehen – um das eigene Jetzt klarer zu sehen. Zeitgeistige Bestseller gibt es viele, erhellende Zeitdiagnosen sind selten. Schauen wir also, wo interessante Perspektiven auf unsere Gegenwart eröffnet werden. Versuchen wir einen ungewohnten, gerne auch schrägen Blick, der uns die Gegenwart anders sehen lässt. 35 Jahre nach den "Stichworten zur 'geistigen Situation der Zeit'" nehmen wir mit der Vortragsreihe "Auf der Höhe" das Experiment nochmals auf. Abermals fragen wir Intellektuelle zu zentralen gesellschafts- und kulturdiagnostischen Stichworten unserer Zeit. In den nächsten Monaten und Jahren buchstabieren wir das Alphabet durch, von A wie Authentizität über D wie Drastik, J wie Jugend, ewige bis R wie Resonanz und Z wie Zombie. Hier geht es zum Videoarchiv der Reihe "Auf der Höhe - Diagnosen zur Zeit".

 

In Medienpartnerschaft mit taz und Freitag.