T wie Transparenzgesellschaft: Licht und Schatten des digitalen Wir - mit Peter Schaar

Vortrag

Ist die Transparenzgesellschaft ein demokratisches Paradies oder der Orwellsche Superstaat? Peter Schaar, Vorsitzender der europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz, gibt in unserer Reihe "Diagnosen zur Zeit" eine Antwort.

Transparenz. Auf den ersten Blick spielt der Begriff in der Liga von Freiheit, Gerechtigkeit, Demokratie. Vielleicht kann man streiten, was Transparenz genau meint - dass sie wünschenswert ist, steht außer Frage. Wir wollen transparente Gesetzgebungsverfahren. Die Entscheidungsstrukturen in Unternehmen sollen transparent sein. Öffentliche Aufträge sollen nach transparenten Kriterien vergeben werden, also: fair, ohne Korruption.

Mit der Digitalisierung ist dieser Diskurs allerdings gekippt. Kaum etwas bestimmt unser tägliches Leben so stark und zugleich so subtil wie das "digitale Wir". Die Frage drängt sich auf: Ist die Transparenzgesellschaft wirklich das demokratische Paradies, in der die Bürgerinnen und Bürger auf den Cent genau wissen, wer den Wahlkampf eines Politikers finanziert? Oder ist sie – auch – der Orwellsche Superstaat, wo Geheimdienste und Konzerne jeden Schritt überwachen, während die Menschen sich aus freien Stück in den sozialen Netzwerken entblößen?

Am 11. September 2017 referierte Peter Schaar, der Vorsitzende der europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz über das doppelte Gesicht der Transparenzgesellschaft:

Transparenzgesellschaft - Licht und Schatten des digitalen Wir - Heinrich-Böll-Stiftung

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In der Reihe „Auf der Höhe – Diagnosen zur Zeit“ befragt die Grüne Akademie Intellektuelle zu zentralen gesellschafts- und kulturdiagnostischen Stichworten unserer Zeit - von A wie Authentizität über D wie Drastik, J wie Jugend, ewige bis R wie Retro und Z wie Zombie.