Biografien der Autorinnen und Autoren

Acht Autorinnen und Autoren der Deutsch-Israelischen Literaturtage 2019 stellen sich vor.

Collage Autor_innen

 

Dov Alfon, geboren 1961 im tunesischen Sousse, ist in Paris und Aschdod, Israel, aufgewachsen. Er war Geheimdienstoffizier bei der legendären Unit 8200, der Einheit der israelischen Streitkräfte zur Fernmelde- und elektronischen Aufklärung. Danach machte er Karriere in den Medien, u.a. als Chefredakteur der Tageszeitung Ha’aretz und des israelischen Verlags Kinneret. „Unit 8200“, Alfons erster Roman, stand monatelang auf den israelischen Bestsellerlisten und wurde 2019 in der deutschen Übersetzung veröffentlicht.

 

Friedrich Ani wurde 1959 in Kochel am See geboren. Von 1981 bis 1989 arbeitete er als Polizeireporter und Hörfunkautor. Neben Kriminalromanen schreibt er Lyrik, Erzählungen, Jugendromane und Drehbücher. Sein Werk wurde mehrfach übersetzt und prämiert, u. a. mit dem Deutschen Krimi Preis, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis. Seine Romane um den Vermisstenfahnder Tabor Süden machten ihn zu einem der bekanntesten deutschsprachigen Kriminalschriftsteller. Ani lebt in München und ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und des Internationalen PEN-Clubs.

 

Maayan Ben Hagai, geboren 1970, wuchs im Kibbutz Afiq in den Golanhöhen auf und studierte Komparatistik, Kunstgeschichte und Sozialarbeit an der Hebräischen Universität Jerusalem. Sie arbeitete mit benachteiligten Jugendlichen, äthiopischen Immigranten und in einer Buchhandlung. Seit mehreren Jahren ist sie für die Organisation Emek Shaveh tätig, die sich - unabhängig von Nationalität und Religion - für einen gerechten Umgang mit Archäologie und kulturellem Erbe als öffentliches Gut einsetzt. Ben Hagai hat zwei Romane, Kurzgeschichten und ein Jugendbuch veröffentlicht und erhielt 2016 den Devorah Omer Prize für Kinderliteratur. Sie lebt in Jerusalem.

 

Sami Berdugo wurde 1970 als Sohn marokkanischer Einwanderer in Mazkeret Batya, Israel, geboren. Er studierte Komparatistik und Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem und gewann 1998 den Kurzgeschichten-Wettbewerb der Tageszeitung Ha'aretz. Für sein Werk erhielt er viele Preise, darunter den Yaakov Shabtai Prize, den Bernstein Prize und den Prime Minister's Prize. Bei den Deutsch-Israelischen Literaturtagen wird Berdugo seinen Roman „An Ongoing Tale on Land“ vorstellen, der für den Sapir Prize und den Kugel Prize nominiert wurde.

 

Franzobel, geboren 1967 im oberösterreichischen Vöcklabruck, studierte Germanistik und Geschichte. Für sein Werk erhielt er zahlreiche Preise, darunter den Ingeborg-Bachmann-Preis, den Arthur-Schnitzler-Preis und den Nicolas-Born-Preis. Sein Roman „Das Floß der Medusa“ stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis und wurde 2017 mit dem Bayerischen Buchpreis ausgezeichnet. Bei den Deutsch-Israelischen Literaturtagen stellt Franzobel seinen neuen Roman „Rechtswalzer“ vor.  Er lebt in Wien, Pichlwang, Buenos Aires und Orth an der Donau.

 

Dilek Güngör wurde 1972 in Schwäbisch Gmünd geboren. Sie absolvierte ein Übersetzerstudium für Englisch und Spanisch in Germersheim und ein Masterstudium in Race and Ethnic Studies in Warwick, Großbritannien. Als Journalistin arbeitete sie für mehrere Zeitungen. Ihre gesammelten Kolumnen aus der Berliner Zeitung und der Stuttgarter Zeitung erschienen in den Bänden „Unter uns“ und „Ganz schön deutsch“. Für das Singspiel „Türkisch für Liebhaber“ an der Neuköllner Oper schrieb sie das Libretto. Nach „Das Geheimnis meiner türkischen Großmutter“ ist „Ich bin Özlem“ ihr zweiter Roman, der Anfang 2019 veröffentlicht wurde. Güngör lebt in Berlin.

 

Mati Shemoelof wurde 1972 in Haifa, Israel, geboren und ist ein arabisch-jüdischer Dichter, Autor und Herausgeber. Sein mehrfach ausgezeichnetes Werk umfasst sechs Gedichtbände, Theaterstücke und Belletristik. 2018 wurde sein Hörspiel „Das künftige Ufer“ beim WDR ausgestrahlt. In diesem Jahr erscheint sein Gedichtband “Bagdad. Haifa. Berlin” in deutscher Sprache. Shemoelof ist Mitbegründer der Berliner Veranstaltungsreihe Poetic Hafla, die Poesie und Kunst in mehreren Sprachen vorstellt, und schreibt derzeit an seinem zweiten Roman. Er lebt in Berlin.

 

Tijan Sila kam 1981 in Sarajevo zur Welt und emigrierte 1994 mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Germanistik und Anglistik in Heidelberg. Heute lebt er in Kaiserslautern, wo er als Lehrer an einer Berufsschule arbeitet. Sein erster Roman „Tierchen unlimited" erschien 2017, für den Sila im darauffolgenden Jahr das Märkische Stipendium für Literatur erhielt.